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Wirtschaft: Invesco-Studie: Auch Anleger profitieren von Aktienrückkäufen - Shareholder Value steigt, kurzfristige Kurspflege verpufft

Aktienrückkäufe zahlen sich für Anleger aus, wenn sie nicht der kurzfristigen Kurspflege, sondern der langfristigen Steigerung des Unternehmenswertes dienen. Zu diesem Ergebnis kommt die Investmentgesellschaft Invesco in einer aktuellen Studie.

Aktienrückkäufe zahlen sich für Anleger aus, wenn sie nicht der kurzfristigen Kurspflege, sondern der langfristigen Steigerung des Unternehmenswertes dienen. Zu diesem Ergebnis kommt die Investmentgesellschaft Invesco in einer aktuellen Studie. Erfahrungen in den USA zeigten, dass Unternehmen, die im Interesse des Shareholder Value einen Teil ihrer Papiere vom Markt genommen hätten, sich in der Folge deutlich besser entwickelten. Nachgewiesen wird der Zusammenhang anhand von Untersuchungen der US-Ökonomen Evans und Gentry. Sie demonstrieren bei 369 amerikanischen Unternehmen, dass ihr Kurswert in den drei Jahren nach dem Aktienrückkauf um jährlich 3,7 Prozent stärker gestiegen ist als zuvor.

Die Wissenschaftler nennen zwei Ursachen: Zum einen halte ein Unternehmen, das eigene Aktien zurückkaufe, diese offenbar für unterbewertet. "Die im Vergleich zum Management weniger gut informierten Anleger schließen sich diesem Urteil an, der Aktienkurs zieht an." Zum anderen verhindere ein Aktienrückkauf unsinnige Investitionen in unrentable Projekte: Verfüge nämlich ein Unternehmen über überschüssige Mittel, zugleich aber über nur wenige lohnende Investitionsmöglichkeiten, sei der Rückkauf eigener Aktien immer noch besser als etwa der Bau aufwendiger Repräsentationsbauten. Die Börse honoriere dies mit steigenden Kursen.

Invesco warnt freilich vor eiligen Schlussfolgerungen. Das Beispiel USA lasse sich nicht ohne weiteres auf Europa übertragen. Zwar ist auch hier der Rückkauf eigener Aktien nach der Lockerung der gesetzlichen Bestimmungen in Mode gekommen: 1999 gaben europäische Gesellschaften fünfmal so viel für den Erwerb eigener Aktien aus wie 1997. Im Vergleich zu den USA konzentrierten sich die Aktivitäten aber vor allem auf Energieversorger und Finanzwerte in Großbritannien, die auf eine Überkapitalisierung der Unternehmen relativ zu ihren Investitionsmöglichkeiten zurückzuführen seien. Grundsätzlich, so die Invesco-Studie, sei aber davon auszugehen, "dass die Aktien rückkaufender Unternehmen die Aktien vergleichbarer Unternehmen schlagen." Zu den attraktiven Investments zählt Invesco Altadis, Astra Zeneca, Barclays, BASF, ENI, Siemens und Zürich Financial Services. Abstand nehmen sollten Investoren nach Meinung der Banker von Unternehmen die gar nicht unterbewertet seien, und ihre Aktien nur zurückkauften, "um dem darniederliegenden Kurs kurzfristig Auftrieb zu geben."

mot

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