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Wirtschaft: Investitionsbanksetzt auf Risiko

Zukunftsfonds als "Türöffner" / Startkapital 100 Mill.DM BERLIN (-olm) Im bereits gut sortierten Finanzinstrumentarium der Berliner Gründerszene ist eine weitere Nische besetzt worden.

Zukunftsfonds als "Türöffner" / Startkapital 100 Mill.DM

BERLIN (-olm) Im bereits gut sortierten Finanzinstrumentarium der Berliner Gründerszene ist eine weitere Nische besetzt worden.Ein am Freitag eingerichteter Zukunftsfonds der Investitionsbank Berlin (IBB) soll nach Auskunft der Initiatoren eine Lücke schließen, die den in Gang gesetzten Prozeß der Neugründung von Unternehmen vor allem auf den High-Tech-Feldern Biotechnologie, Medizintechnik, Verkehrstechnologie und Medien beschleunigt. Die drei Säulen des Fonds sind mit insgesamt 100 Mill.DM ausgestattet: 60 Mill.DM für günstige Darlehen und je 20 Mill.DM für Beteiligungen und Zuschüsse.Für IBB-Chef Bernd-Peter Morgenroth liegt der große Vorteil dieses Zukunftsfonds in seinem Risikokapital.Oft seien es nur kleine Anstöße die fehlten, um eine Idee umzusetzen.Dabei könne es auch bei diesem Fonds nicht darum gehen, die Probleme bei der Umsetzung einer Geschäftsidee in Richtung Produkt oder Dienstleistung nur auf einer Schulter abzuladen.Auch der Jungunternehmer müsse sich mit dem Projekt identifizieren und voll in die Haftung gehen. Unterstützung erhofft sich Morgenroth bei der Schnürung von Finanzpaketen, an denen sich der Fonds beteiligt, von dritter Seite.Das geschaffene Instrument sei kompatibel und sehr offen.Für die Investitionsbank geht es darum, viele Partner ins Boot zu holen, um die Folgen des Engagements in überschaubaren Grenzen zu halten.Leider mahnen die Erfahrungen der Anleger, die Risikokapital zur Verfügung stellen, zur Vorsicht."Kommt von zehn einer durch, ist das schon ein Erfolg", sagte Morgenroth mit Blick auf die Venture Capital Gesellschaften in Deutschland.Einige dieser Institute hätten sich bereits informiert und ihr Interesse an möglichen Beteiligungen signalisiert.Wirtschaftsstaatssekretär Wolfgang Branoner, der den Fonds vorstellte, sieht darin den Beweis, daß für die Bereitstellung eines breit gestreuten Kapitals oft nur der richtige "Türöffner" fehlt.Hier entwickle sich die Investitionsbank als Strukturinstrument des Senats immer mehr "zur Spinne in einem dichten Netz".Einig ist man sich darüber, daß die Breite des Angebots ­ in Berlin gibt es inzwischen 38 entsprechende Förderprogramme ­ auch psychologische Auswirkungen hat, die das Gründerklima in der Hauptstdt mit Wirkung nach außen spübar verbessert.Dabei ist eine Verknüpfung der einzelnen Ebenen schon deshalb nötig, weil so das vorhandene Know how optimal ausgeschöpft werden kann."In betriebs- oder finanztechnischen Fragen kennen wir uns aus und können helfen", sagt IBB-Chef Morgenroth.Schwieriger wird es da schon bei detaillierten Branchenkenntnissen, die nötig sind, um die Chancen eines geplantens Produktes am Markt beurteilen zu können.Die Vielfalt der zur Verfügung stehenden Förderpalette beinhalte darüber hinaus die Möglichkeit, das in Berlin nachgewiesene Potential an Missen, Mut und wissenschaftlichen Erkenntnissen noch schneller als bisher und im größerem Umfang zu nutzen und umzusetzen.Hier kann der Zukunftsfonds mit seiner Ausrichtung auf einen zunächst risikobehafteten Firmenstart neue Anstöße geben.Bei der IBB legt man wert auf die Feststellung, daß der eingeführte Fonds bestehende Angebote in den Konditionen nicht übertreffen oder aus dem Markt drängen darf."Wir treten hier als Lückenfüller, nicht als Lückenbüßer auf," sagt Branoner.

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