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Wirtschaft: Investmentfonds verklagen Porsche Rund zwei Milliarden Euro Schadenersatz gefordert

Stuttgart - Drei Jahre nach der gescheiterten VW-Übernahme muss sich der Sportwagenbauer Porsche mit einer weiteren Klage von Investoren auf Schadenersatz auseinandersetzen. Diesmal geht es um rund zwei Milliarden Euro.

Stuttgart - Drei Jahre nach der gescheiterten VW-Übernahme muss sich der Sportwagenbauer Porsche mit einer weiteren Klage von Investoren auf Schadenersatz auseinandersetzen. Diesmal geht es um rund zwei Milliarden Euro. Nach Informationen des „Handelsblatts“ gehören Elliott Associates, The Liverpool Limited Partnership, Perry Partners, DE Shaw Valence und York Capital Management Europe zu den Investmentgesellschaften, die am Freitag beim Landgericht Stuttgart Klage gegen die Porsche Automobil Holding erhoben haben.

Elliott Associates hatte bereits in den USA gegen Porsche geklagt. Die jetzige Klage legt laut Mitteilung der Investoren dar, wie die Porsche-Holding „den Preis der VW-Stammaktien kontrollierte, indem sie heimlich Optionspositionen aufbaute, die nahezu die gesamten frei handelbaren VW-Stammaktien erfassten“. Darüber hinaus haben die Kläger zusätzlich ein Güteverfahren gegen die Volkswagen AG sowie gegen zwei Mitglieder des VW-Aufsichtsrats sowie einen VW-Vorstand beantragt. Nach Informationen aus Branchenkreisen ist auch Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch betroffen. Ziel der Investoren ist es offensichtlich, Piëchs umstrittene Doppelrolle als Mitglied der Eigentümerfamilie von Porsche und sein Mandat als Aufsichtsratschef von VW vor Gericht zum Thema zu machen.

Ein Porsche-Sprecher sagte, das Unternehmen kenne die neue Klage bislang nicht. Sie ändere aber nichts an der grundsätzlichen Position der Stuttgarter Firma, entsprechende Vorwürfe für „unbegründet“ zu halten. Nach dem mit heftigen Kursschwankungen verbundenen Übernahmeversuch ist Porsche in Deutschland und den USA schon von einer Reihe von Investoren verklagt worden. In einem Fall hat ein US-Gericht zugunsten von Porsche entschieden, andere Fälle sind noch offen. Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft ermittelt gegen das damalige Porsche-Management unter anderem wegen des Verdachts auf Marktmanipulation.

Porsche hatte sich beim Versuch, VW zu übernehmen, finanziell überfordert und zunächst elf Milliarden Euro Schulden gemacht. Anschließend drehte VW den Spieß um: Porsche soll nun als Marke vollständig in den VW-Konzern integriert werden. Martin-W. Buchenau (HB)

Martin-W. Buchenau (HB)

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