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Wirtschaft: Investor-Relations: Die Etats für die öffentliche Darstellung steigen deutlich

Bis zu 40 Prozent des Aktienwerts eines Unternehmens werden alleine durch kommunikative Faktoren, also die öffentliche Darstellung der Gesellschaft bestimmt. Dies besagt eine US-Studie aus der Mitte der Achtziger Jahre.

Bis zu 40 Prozent des Aktienwerts eines Unternehmens werden alleine durch kommunikative Faktoren, also die öffentliche Darstellung der Gesellschaft bestimmt. Dies besagt eine US-Studie aus der Mitte der Achtziger Jahre. Kein Wunder, dass sich jetzt in Zeiten einer schwachen Börse, auch deutsche Manager wieder auf ihre Investor Relations (IR) besinnen und ihre Etats aufstocken. So nehmen sie 2001 im Vergleich zum Vorjahr um 60,5 Prozent auf durchschnittlich 1,6 Millionen Mark zu. Für das Jahr 2002 wird eine weitere Steigerung um 25 Prozent erwartet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der GWP Media-Marketing und des Marktforschungsinstituts Ires aus Düsseldorf.

Der so genannte Investor Relations-Monitor misst einmal im Jahr Einsatz und Ziele von IR-Maßnahmen in Deutschland. Zu diesem Zweck wurden 134 Aktiengesellschaft aus den Segmenten Dax, M-Dax, Nemax All Share und Smax befragt. Die Unternehmen aus der Studie repräsentieren 36 Prozent der Börsenkapitalisierung in diesen Segmenten.

Für Dieter Franke, Geschäftsführer von Ires, sind die Gründe für den Anstieg der IR-Etats offensichtlich. Zum einen, sei die aktuelle Börsensituation in Deutschland nicht mehr mit der vor einem Jahr zu vergleichen, andererseits sei den Unternehmens-Chefs die Bedeutung der IR-Maßnahmen bewusst geworden.

"Die Anforderungen von Institutionellen Anlegern und Analysten haben zugenommen", nennt Insa Döscher, Vizepräsidentin des Deutschen Investor Relations Kreis in Frankfurt (Main), einen weiteren Grund. Unternehmen müssten jetzt bereit sein, mehr Geld auszugeben, um den wachsenden Informationsbedarf der Anleger zu befriedigen. Die Nervosität am Markt habe zugenommen und es werde eine viel zeitnähere Berichterstattung von den Aktiengesellschaften gewünscht. Das ist in vielen Unternehmen nur mit einem Ausbau der Personalkapazität im IR-Bereich möglich. Auch Veranstaltungen für Investoren und Analysten fänden zur Zeit vermehrt statt, so Döscher. "Es herrscht ein richtiger Wettbewerb um das Geld der Anleger."

Gut die Hälfte der Etats werden dem Investor Relations-Monitor 2001 zufolge für die Hauptversammlung mit Bilanzpressekonferenz und den Geschäftsbericht ausgegeben. Roadshows und die übrige Pressearbeit bilden ein weiteres Viertel der Ausgaben. Doch das Internet holt auch im IR-Bereich weiter auf. Schon rund 10 Prozent der Mittel werden durchschnittlich dafür verwand. Tendenz steigend.

chk

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