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Wirtschaft: Ist Berlin der schwächere Partner bei der Banken-Ehe?

BERLIN (dr).Die Bankgesellschaft Berlin ist offenbar vor dem Zusammengehen mit der NordLB ins Hintertreffen geraten.

BERLIN (dr).Die Bankgesellschaft Berlin ist offenbar vor dem Zusammengehen mit der NordLB ins Hintertreffen geraten.Galt sie bisher immer noch als das stärkere der beiden Institute, seien die C & L-Wirtschaftsprüfer in ihrem jüngsten Prüfbericht zu einem anderen Ergebnis gekommen, berichtet die "Berliner Zeitung" am Dienstag.

Allerdings datiert das letzte Gutachten vom Juni 1998, das die Bewertungsverhältnisse bestätigt, aber Risikopotentiale der beiden Institute benennt.Offensichtlich bewertet die NordLB die Risiken der Bankgesellschaft vor allem im Rußland und Immobiliengeschäft höher als die eigenen.Dies leistet Gerüchten Vorschub, daß sich bei der Bankgesellschaft in jüngster Zeit eine neue Schieflage gebildet haben soll.Möglicherweise hat Berlin deshalb die Notbremse gezogen, um so eine qualitative Prüfung des Gutachtens und seine Neuauswertung zu verhindern.Dies aber hatte die NordLB gefordert, die die Fusion aufschieben wollte.Berlin hatte daraufhin die Verhandlungen für beendet erklärt, wenn die Fusion nicht zum Januar 1999 zustande komme.

Das Stärkeverhältnis der beiden möglichen Partner NordLB und Bankgesellschaft entscheidet über die Ausgleichszahlungen an die Länder und über den Führungsanspruch in einer neuen Bank.Hier hatten die Berliner stets hohe Ansprüche gestellt, so zum Beispiel auch bei der Frage der Zahl der Vorstandsposten im neuen Konzern.Als "schwächerer Partner", so die niedersächsische Landtagsfraktion von Bündnis 90/Grüne, müsse den Berlinern klar sein, daß sie den NordLB-Eignern nicht einmal mehr einen Zeitplan für das Zusammengehen diktieren könnten.

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