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ITALIEN: Abhängig von der ehemaligen Kolonie

Italien ist von dem Chaos in Libyen besonders stark betroffen: Die ehemalige Kolonialmacht hatte unter Regierungschef Silvio Berlusconi die Beziehungen stark ausgebaut. 2008 schlossen die Staaten einen Freundschaftvertrag, elf Mal trafen Berlusconi und Gaddafi seither zusammen.

Italien ist von dem Chaos

in Libyen besonders stark betroffen: Die ehemalige Kolonialmacht hatte unter Regierungschef Silvio Berlusconi die Beziehungen stark ausgebaut. 2008 schlossen die Staaten einen Freundschaftvertrag, elf Mal trafen Berlusconi und Gaddafi seither zusammen. Rom blockierte auch EU-Sanktionen gegen das Land, das im Sinne Berlusconis Flüchtlinge stoppen soll. Italien ist der wichtigste Handelspartner für Libyen und zugleich abhängig wie kein zweites EU-Land von Rohstofflieferungen, die Libyen zu einem Fünftel deckt. 80 Prozent seines Gasexports wickelt Libyen über Italien ab. Am Dienstag jedoch meldete eine Fachzeitschrift, dass die Lieferungen über die Pipeline Greenstream mittlerweile ins Stocken geraten seien. Ein italienischer Staatssekretär sagte, die Lage sei kompliziert. Im Bedarfsfall könnte Italien strategische Gasreserven anzapfen. Es geht jedoch um mehr: Libysche Investoren sind an italienischen Banken, Telekom-Firmen, Modeunternehmen und Sportvereinen beteiligt. Die „Libyan Investment Authority“ ist mit einem Anteil von 2,5 Prozent unter anderem größter ausländischer Aktionär der Großbank Unicredit. kph

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