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Wirtschaft: IVU Traffic Technologies: Das Unternehmen will an den Neuen Markt

Die IVU Traffic Technologies AG will Anfang Juli an den Neuen Markt gehen. Der Anbieter von IT-Softwaresystemen zur Optimierung logistischer Prozesse hat seine Erstnotierung für den 7.

Die IVU Traffic Technologies AG will Anfang Juli an den Neuen Markt gehen. Der Anbieter von IT-Softwaresystemen zur Optimierung logistischer Prozesse hat seine Erstnotierung für den 7. Juli vorgesehen. Unter Konsortialführung der DG Bank und Begleitung der Bankgesellschaft Berlin soll die Preisspanne für das Bookbuilding (30.6. bis 5.7.) am 29. Juni mitgeteilt werden. Einschließlich der Zeichnungsreserve, der so genannte Greenshoe, werden bis zu 5,34 Millionen Aktien an den Markt gebracht - überwiegend aus einer Kapitalerhöhung.

Das Berliner Unternehmen bietet Software-Lösungen für die Optimierung logistischer Prozesse in drei Bereichen: Personennahverkehr, Gütertransport und ortsbezogene Informationen. Dabei konzentriert sich IVU auf das Geschäft mit Firmenkunden (B2B). "Wir entwickeln nicht nur Software für die Mobilität von Personen, Transportgütern und Informationen, sondern auch in jeder Kombination dieser Bereiche", sagte Vorstandsmitglied Wolf-Dieter Klemt im Gespräch mit dem Tagesspiegel. "Wir verbinden ein langjähriges Know-how in der Branche mit modernen eLogistics-Lösungen." Kunden sind beispielsweise Fuhrparks und Speditionsunternehmen, die ihre Einsatz- und Routenplanung mit Telematik- und Internet-Lösungen verbessern, sowie Betriebe für den öffentlichen Personennahverkehr, die den Einsatz der Fahrzeuge und des Personals planen und aufeinander abstimmen müssen. Rund 130 Verkehrsunternehmen in Europa verwenden bereits die IVU-Software. Als wichtiges neues Produkt nennt Klemt das Mobile-Mobility-System, das auf Basis von Mobiltelefonen eine Ortung mit hoher Genauigkeit ermöglicht. Die IVU-Software kann dabei auf der ins Handy eingelegten SIM-Karte der Telefongesellschaft gespeichert werden, eine zusätzliche Hardware ist nicht nötig. Der Handy-Inhaber kann - beispielsweise von der Firmenzentrale aus - über die bestehende Mobilfunk-Infrastruktur, also ohne Satellitenpeilung, geortet werden. Später sollen mit dem Handy auch Informationen abgefragt werden können, zum Beispiel den Standort der nächsten Tankstelle, und dies mit einer Karte auf dem Display unterlegt werden.

Die IVU wurde 1976 gegründet, die fünf Gründer bilden heute noch den Vorstand. Der Umsatz belief sich 1999 auf 28,7 (1998: 20,7) Millionen Mark, die Mitarbeiterzahl stieg von 159 im letzten auf rund 200 in diesem Jahr. Das Unternehmen schreibt nach Angaben Klemts seit dem ersten Jahr schwarze Zahlen. Angaben zum erwarteten Umsatz und Gewinn in diesem Jahr wollte er nicht machen, dies wird spätestens am 29. Juni bekanntgegeben. IVU bringt 35 Prozent der Aktien an die Börse. Der Anteil der fünf Vorstände beläuft sich danach auf 50 Prozent; weitere zehn Prozent gehören den Mitarbeitern, fünf Prozent teilen sich ein früherer Geschäftsführer und die Berliner Risikokapitalgesellschaft Bmp. Mit den Einnahmen aus dem Börsengang will die IVU zum einen Lizenzen und Vertriebspartnerschaften in Europa und darüber hinaus - vor allem in den USA - erweitern, was auch den Kauf anderer Unternehmen einschließt. Zudem soll das technische Leistungsspektrum im Bereich eLogistics ausgebaut werden.

bfr

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