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Wirtschaft: IWF-Hilfe hat Steuergelder verschwendet

Es ist gerade einmal drei Monate her, seit der Internationale Währungsfonds (IWF) Brasilien eine Finanzhilfe in Höhe von 41,5 Mrd.Dollar gewährte und vorab neun Mrd.

Es ist gerade einmal drei Monate her, seit der Internationale Währungsfonds (IWF) Brasilien eine Finanzhilfe in Höhe von 41,5 Mrd.Dollar gewährte und vorab neun Mrd.Dollar zahlte.Und was hat es gebracht? Brasilien steckt in einer schweren Wirtschafts- und Finanzkrise.Seine Währung, der Real, stürzte im Verhältnis zum Dollar um über 30 Prozent, seit die Regierung die Währung zuerst abwertete und sie dann ganz freigab.Sogar der IWF, der sonst schnell dabei ist, seine verheerenden Resultate zu beschönigen, räumte nun in einem internen Bericht, der am vergangenen Dienstag in Washington veröffentlicht wurde, Fehler im Umgang mit der Asienkrise ein - eine Schablone für das derzeitige Debakel in Brasilien.

Das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten hat neue Geldmittel in Höhe von 18 Mrd.Dollar bewilligt.Nun, es kann den Währungszusammenbruch in Brasilien als das neuste Resultat dieser eifrigen Verschwendung von Steuergeldern verbuchen.Seit Mitte 1997 hat der IWF Asien, Rußland und Brasilien Finanzhilfen in Höhe von rund 181 Mrd.Dollar gewährt.Mitte 1997 billigte er Thailand 17 Mrd.Dollar zu.Es folgten 43 Mrd.Dollar an Indonesien, um die Asienkrise in Grenzen zu halten.Anschließend 57 Mrd.Dollar an Südkorea, um den Schwierigkeiten nun wirklich ein Ende zu bereiten.Dann im letzten Juli 22,8 Mrd.Dollar an Rußland, um den Weltmarkt sicher zu halten.Schließlich 41,5 Mrd.Dollar, um Brasilien zu beruhigen.Und heutzutage?

Mit Brasilien geht es abwärts, Rußlands Rubel ist Makulatur und Indonesien taumelt wer weiß, wohin.Seit dem Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise in Asien haben nur Thailand und Südkorea wackelige Fortschritte gemacht.Die restriktive Geldpolitik hat die Arbeiterklasse von Asien bis Rußland und jetzt in Brasilien an den Bettelstab gebracht.Die Weltwirtschaft ist durch die fortgesetzten Krisen um mehrere hundert Mrd.Dollar geschädigt worden.Seit Beginn der Asienkrise hat der IWF wiederholt seine Prognose für das weltweite Wirtschaftswachstum nach unten revidiert, zuletzt von 2,5 auf 2,2 Prozent.Es ist daher eine erfreuliche Nachricht, daß der IWF nunmehr an eine Überprüfung seiner Politik denkt.In seinem Bericht räumt er ein, das Ausmaß der Rezession unterschätzt und die Ziele der Hilfsprogramme nicht klar genug definiert zu haben.Besonders die Hilfsprogramme für Thailand, Indonesien und Südkorea seien überladen gewesen.Das ist nur allzu wahr, auch wenn diese Einsicht zu spät kommt, um den 200 Millionen Menschen in Indonesien oder den 150 Millionen in Rußland Trost zu spenden, deren Lebensstandard aufgrund der Unfähigkeit des IWF, die Probleme des Weltmarkts zu erkennen, niedriger sein wird.

Gut ist vielleicht, daß jedes neue Debakel ein Licht auf die Grundmängel des IWF wirft.Nachdem seine ursprüngliche Rolle, das Bretton-Woods-System fester Wechselkurse zu überwachen, mit dem Zusammenbruch dieses Systems Anfang der 70er-Jahre hinfällig wurde, mußte der IWF sich neu definieren: als Manager der Weltwirtschaft.Die selbsternannte Aufgabe des IWF umfaßt in letzter Zeit auch, den betroffenen Staaten "Bedingungen" für die finanzielle Hilfe zu stellen.So bestimmt der IWF, welche Banken in Indonesien schließen müssen und wie die horrenden Steuern in Rußland einzutreiben sind.In Indonesien hat das zum finanziellen Zusammenbruch einiger Banken und zu ethnischen Unruhen geführt.Rußland wurden Reformen auferlegt, die es weder durchsetzen noch befolgen konnte.Die Versuche des IWF, an seinen Aufgaben zu wachsen, haben die Welt bereits einiges gekostet.Wenn die Republikaner in den USA ihre Aufgaben in der Opposition verantwortungsbewußt wahrnehmen wollen, dann sollten sie diese Verschwendung von Steuergeldern auf die Tagesordnung setzen.

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