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IWF-Prognose: Solides Wachstum in Deutschland

Die Konjunktur für das kommende Halbjahr wird sich zwar etwas abkühlen, aber dennoch sieht der Internationale Währungsfonds ein solides Wachstum für Deutschland. Die Prognose setzten die Experten in ihrem Frühjahrsgutachten auf 1,8 Prozent hoch.

Washington - Damit korrigierten der Internationalen Währungsfonds (IWF) seine Prognose von 1,3 Prozent aus dem letzten Halbjahresgutachten vom September 2006 deutlich nach oben. Für 2008 erwartet der Fonds ein Plus von 1,9 Prozent. Die Bundesregierung geht für das laufende Jahr bislang von einem Wachstum von 1,7 Prozent aus, will diese Prognose aber laut Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) bald erhöhen.

Der IWF führt die positive Entwicklung in Deutschland auf mehrere Faktoren zurück: Der Export zeige robuste Zuwächse, die Wettbewerbsfähigkeit sei in den letzten Jahren gewachsen, und die Wirtschaft investiere wieder kräftig. Dies habe dazu geführt, dass Deutschland im vergangenen Jahr mit einem Wachstum von 2,7 Prozent zur "wichtigsten Lokomotive" für die Konjunktur in Europa geworden sei. Dass sich dieser starke Anstieg nicht ungebremst fortsetzt, liegt nach Einschätzung der IWF-Experten unter anderem an der Mehrwertsteuererhöhung von 16 auf 19 Prozent zum Jahreswechsel.

Potential für den Aufschwung

Die höheren Steuern hätten den Konsum gedämpft und trieben die Inflation an, kritisierten die Fachleute des Fonds. Allerdings sei es möglich, dass die robuste Konjunktur und insbesondere die guten Exportergebnisse die negativen Folgen der Steuererhöhung abfederten. Deutschland habe das Potenzial für einen weiteren Aufschwung - "besonders dann, wenn die Löhne zulegen und die negativen Auswirkungen der Mehrwertsteuererhöhung Anfang 2007 milder ausfallen als erwartet".

Weitere Impulse für den Konsum erwarten die IWF-Experten von der positiven Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Für 2007 gehen sie von einer durchschnittlichen Arbeitslosenrate von 7,8 Prozent aus, verglichen mit 8,1 Prozent im Jahr 2006. Der positive Trend soll sich 2008 fortsetzen und die Quote auf 7,6 Prozent sinken lassen. Das diesjährige deutsche Haushaltsdefizit schätzt der IWF auf 1,3 Prozent der Wirtschaftsleistung. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hatte kürzlich 1,2 Prozent an die Europäische Kommission gemeldet. Auch für 2008 erwartet der IWF ein Defizit von 1,3 Prozent. (tso/dpa)

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