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Wirtschaft: Jahrestag der Terror-Anschläge belastet die Börsen Anleger fürchten in dieser Woche Kriegszeichen und neue Anschläge

Frankfurt (Main)/New York (HB/pf). Für die Finanzmarkt-Akteure kommt es in diesen Tagen knüppeldick.

Frankfurt (Main)/New York (HB/pf). Für die Finanzmarkt-Akteure kommt es in diesen Tagen knüppeldick. Die unklare Konjunkturentwicklung und die Unsicherheit über die weltpolitische Entwicklung fordern ein hohes Maß an Flexibilität bei den Anlageentscheidungen. Deshalb dürfte die Berg- und Talfahrt der Kurse diese Woche weitergehen. Zudem ist September traditionell der schwächste Börsenmonat des Jahres.

Die Terror-Attacken vom 11. September 2001 drängen sich mit dem Jahrestag in die Erinnerung der Märkte zurück. Die Angst vor neuen Anschlägen lähmt die Anleger ebenso wie die Gefahr eines Angriffs der USA auf den Irak. Dieses Risiko ist nach Auffassung von US-Analysten nach den jüngsten amerikanisch-britischen Konsultationen gestiegen. Der Rohölmarkt reflektiert dies durch den weiteren Anstieg des Rohölpreises auf den höchsten Stand seit 18 Monaten. Dies könnte die Weltkonjunktur schwächen.

In dieser Woche müssen sich die Anleger jedoch auch mit anderen wirtschafts- und finanzpolitischen Unwägbarkeiten auseinander setzen. Von der in Washington anstehenden Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank erhoffen sich die Anleger Lösungen für die Abwendung weiterer Deflationsgefahren und die Beilegung der globalen Konjunkturkrise. Daher ist auch das geldpolitische Treffen der Europäischen Zentralbank (EZB) wichtig. Für die Analysten von Morgan Stanley ist die Konjunktur in Europa heute zwar zerbrechlicher als noch vor einem Monat, doch sehen sie für das laufende Jahr keine Leitzinssenkung durch die EZB.

In den USA ist die Erwartung weiterer Zinssenkungen durch die Fed am Freitag geschrumpft, nachdem die Arbeitslosenquote im August von 5,9 auf 5,7 Prozent gefallen ist, den niedrigsten Stand seit März. Die Aktienmärkte in Nordamerika und Europa reagierten darauf am Freitag positiv. Zuvor hatten sie im Schatten der Anleihemärkte gestanden und massive Kursverluste erlitten. Positiv wurde in New York registriert, dass US-Insider – etwa Top-Manager von Konzernen – die Aktien ihrer Unternehmen als so billig betrachten, dass sie zuletzt wieder ihre eigenen Papiere kauften. Das geht aus einer Statistik der Insider-Transaktionen hervor.

Skeptiker an der Wall Street sehen indes noch keinen Aufschwung am Horizont, sondern eher weitere Einbrüche der Kurse. Bill Gross, Chef der Investmentgesellschaft und Allianz-Tochterfirma Pimco, hält in den kommenden Wochen sogar einen Dow-Jones-Stand von 5000 Punkten für möglich. US-Aktien seien gegenüber Anleihen nach wie vor überbewertet, sagte er.

Die Aufmerksamkeit der Aktienmärkte in Europa gilt in dieser Woche den aktuellen Halbjahreszahlen führender europäischer Unternehmen. Hier richtet sich das Interesse vor allem auf Firmen der Finanzdienstleistungsbranche wie Generali, Credit Agricole und Dexia. Aktuelle Berichte legen zudem LVMH, Porsche und France Télécom vor. Der Handy-Hersteller Nokia wird eine Einschätzung für das dritte Geschäfts-Quartal geben.

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