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Wirtschaft: Jeder muss besser werden

Karstadt streicht Stellen und feilt an seinem Image

Bei KarstadtQuelle soll alles besser werden. Unter dem Motto „Besser Karstadt“ will der Handelskonzern freundlicher, schneller und effizienter werden. Die Kampagne besteht nicht nur aus Werbespots und neuen Einkaufstüten, sondern sie ist auch nach innen gerichtet. Karstadt schulte die Mitarbeiter und richtete eine Telefon-Hotline ein, bei der sich die Beschäftigten beschweren oder Verbesserungsvorschläge einbringen können. Dem Programm vorausgegangen war ein rigoroser Personalabbau. Allein im vergangenen Jahr mussten 6000 von fast 100 000 Mitarbeitern gehen. Und auch in diesem Jahr verhandeln Arbeitnehmervertreter und Geschäftsführung über weitere Einschnitte - mit offenem Ausgang.

Für Betriebsratschef Wolfgang Pokriefke kommt die neue Imagekampagne von Karstadt da gerade recht. „Wie sollen wir die Mitarbeiter zu guten Leistungen motivieren, wenn Stellen abgebaut werden?“, fragt Pokriefke. Funktionieren könne die neue Strategie aber nur, wenn das Management des Konzerns glaubwürdig sei. Der ehemalige Karstadt-Chef Walter Deuss versuchte die Mitarbeiter zu mehr Kundenfreundlichkeit anzuspornen, indem er die „Leitlinien für Führung und Vertrieb“ einführte. „Das ging nach hinten los“, sagt Pokriefke. „Einfach ein Programm durchzuziehen, reicht nicht. Das Management muss das selbst vorleben.“

Der laufenden Kampagne gibt der Betriebsrat bessere Chancen. Der seit drei Jahren an der Spitze stehende Chef Wolfgang Urban habe sich das Vertrauen der Mitarbeiter „erarbeitet“; zum Beispiel, indem er darauf verzichtet hat, wenig profitable Warenhäuser zu schließen und stattdessen ein neues Konzept für diese Standorte erstellte. msh

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