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Tagesspiegel-Bericht bestätigt: Jetzt amtlich: ILA bleibt in der Region

Die Industrieverband BDLI gibt seine Entscheidung für Selchow bei Schönefeld als Standort der Luftfahrtmesse ILA 2012 bekannt - und bestätigt damit einen exklusiven Bericht des Tagesspiegels.

Berlin - Am Freitagmorgen noch sah sich der Sprecher des Bundesverbandes der Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) genötigt, eine aktuelle Tagesspiegel-Meldung zu dementieren, wonach der Verband sich bereits für den Schönefelder Vorort Selchow als künftigen Standort der Ila entschieden hat. Dann, um genau 17.39 Uhr, verschickte der Verband doch eine Mitteilung mit der Bestätigung: Die Luft- und Raumfahrtshow bleibt in der Hauptstadtregion. Und zwar über das Jahr 2012 hinaus.

Am alten Standort, dem südlichen Gelände des Flughafens Schönefeld, kann die Ila nicht mehr stattfinden, da dort der Großflughafen BBI entsteht. Das ist zwar lange bekannt, daher hatte der BDLI schon vor vier Jahren mit den Ländern Berlin und Brandenburg sowie dem Flughafen Schönefeld und der Messe Berlin eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet, in der sich die Region verpflichtete, einen neuen Standort vorzulegen. Das ging dem BDLI zu langsam. So lud er wegen „ausstehender Gremienbeschlüsse und nicht eingehaltener Zeitpläne von Seiten Berlins und Brandenburgs“ auch andere Regionen ein, sich zu bewerben.

Die Flughäfen Hannover, Köln/Bonn, Stuttgart, München/Oberpfaffenhofen und Leipzig/Halle reichten Konzepte ein, teils unterstützt von den jeweiligen Landesregierungen. Am Ende blieben Leipzig/Halle und die Hauptstadtregion übrig, die in dem Schönefelder Ortsteil Selchow ein Gelände herrichten will.

Das zuständige BDLI-Präsidium vertagte die Entscheidung mehrfach. Mal wurde die Aschewolke als Grund angegeben, dass die rund 20 Entscheider nicht tagen konnten. Und auch vergangenen Montag, nach der Präsentation der Konzepte, mochten sie keine Entscheidung treffen, baten um „Präzisierungen“. Beide Bewerber kamen der Bitte nach. „Damit erfüllen Berlin und Brandenburg die gültige Rahmenvereinbarung“, teilte der BDLI am Abend schließlich mit.

Die Regierungschefs von Berlin und Brandenburg, Klaus Wowereit und Matthias Platzeck (beide SPD), begrüßten die Entscheidung. Platzeck sagte: „Ich bin hoch zufrieden, dass es uns gelungen ist, die Ila in der Hauptstadtregion zu halten.“ Die Messe sei dort gegründet worden und nach der Wiedervereinigung an ihren Ursprung zurückgekehrt. Sie bleibe ein „wichtiges Schaufenster für unsere Hochtechnologieregion“. Auch die Berliner IHK und einzelne Unternehmen der Region äußerten ihre Erleichterung.

Sachsens Regierungschef Stanislaw Tillich (CDU), der noch am Montag das Konzept für Halle/Leipzig vorgestellt hatte, gab sich als guter Verlier: „Wir Sachsen können stolz darauf sein, dass wir es in dem Auswahlverfahren auf Platz zwei geschafft haben.“ Sicher sei man enttäuscht, dass man den Zuschlag nicht bekommen habe, dennoch wünsche seine Regierung der Ila 2012 am neuen Standort viel Erfolg. Kevin P. Hoffmann

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