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Wirtschaft: Jil Sander profitiert noch nicht vom Comeback Umsatz im ersten Halbjahr

auf 63,2 Millionen Euro gesunken

Berlin (anw). Jil Sander ist zurück – aber auf die Geschäftszahlen des von ihr gegründeten Modekonzerns hat sich dies noch nicht positiv ausgewirkt. In den ersten sechs Monaten 2003 kam die Jil Sander AG auf einen Umsatz von 63,2 Millionen Euro, im gleichen Zeitraum des Vorjahrs waren es 68 Millionen Euro gewesen. Die Gesellschaft selbst begründet die Entwicklung mit Wechselkurseffekten. Der Verlust im ersten Halbjahr erhöhte sich von 13,6 auf 14,3 Millionen Euro. Das Ergebnis sei dabei durch einen Immobilienverkauf mit einem Buchwert von 6,4 Millionen Euro positiv beeinflusst worden, teilte das Unternehmen am Freitag in Hamburg mit. „Das Resultat spiegelt die weiterhin ungünstige weltwirtschaftliche Situation wider, die die Luxusbranche beeinträchtigt“, hieß es.

Im Mai war Jil Sander an die Spitze des nach ihr benannten Modekonzerns zurückgekehrt und hatte dort wieder das Design übernommen. Ihr Comeback galt als Sensation, da sie das Unternehmen drei Jahre zuvor im Streit verlassen hatte. 1999 hatte sie es an den italienischen Schuh und Modekonzern Prada verkauft, blieb aber im Vorstand verantwortlich für das Design. Nur wenige Monate später, im Januar 2000, überwarf sie sich jedoch mit der neuen Unternehmensführung und schied aus dem Konzern aus. Sander warf Prada damals vor, sich zu sehr ins operative Geschäft einzumischen. Der Chef des Prada-Konzerns, Patrizio Bertelli, soll ihr damals nachgerufen haben: „Der Erfolg einer Marke hängt nicht vom Namen einer Designerin ab.“ Ein Irrtum: Unter dem Chefdesigner Milan Vukmirovic rutschte die Jil Sander AG 2001 mit 10,7 Millionen Euro in die roten Zahlen, im Jahr 2002 fiel das Minus mit 26,3 Millionen Euro fast doppelt so hoch aus.

Nun setzt Bertelli wieder ganz auf Jil Sanders Kreativität. „Ich bin sehr erfreut, dass Jil diese Entscheidung getroffen hat“, kommentierte er im Mai ihren Neueinstieg in das Unternehmen. Nach der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen rechnet die Jil Sander AG nun damit, dass sich das Comeback auch finanziell lohnt. „Der Vorstand erwartet nach Jil Sanders Rückkehr mittelfristig eine erhebliche Umsatz- und Ergebniswende“, gab das Unternehmen am Freitag bekannt. Langfristig werde das Geschäft dadurch einen deutlichen Aufschwung erleben.

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