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Dunkle Wolken über einem Kraftwerk.

© dpa

Jobabbau: Energiekonzern RWE streicht 6750 Stellen

Die Gewinne schrumpfen - und das Personal muss gehen: Energieriese RWE streicht konzernweit 6750 Stellen, davon die Mehrheit in Deutschland. Auch bei den Gehältern der verbleibenden Mitarbeiter und der Führungskräfte wird der Rotstift angesetzt.

Der Energieriese RWE baut angesichts stark schrumpfender Gewinne weiter erheblich Personal ab. Konzernweit sollen bis 2016 weitere 6750 Stellen wegfallen oder durch Verkauf abgegeben werden, davon allein 4750 in Deutschland. Das verlautete aus Konzernkreisen anlässlich der Quartalsbilanz am Donnerstag in Essen. Verhandlungen müsse es auch über die Höhe der Gehälter sowohl der Mitarbeiter als auch der Führungskräfte geben.

Der Personalstand werde sich damit von rund 67.400 Stellen zum Jahresende 2013 auf knapp 61.000 verringern. Betriebsbedingte Kündigungen sollten über eine konzerninterne Jobbörse, Altersteilzeit und die natürliche Fluktuation vermieden werden, hieß es. Der bis Ende 2014 laufende tarifliche Kündigungsschutz könne aber angesichts der Lage auf dem Energiemarkt nicht verlängert werden.
Das Unternehmen hatte bereits Ende September eine Halbierung der Dividende und Einschnitte beim Personal in der Kraftwerkssparte angekündigt. RWE leidet wie die gesamte Branche unter dem stark gesunkenen Börsenstrompreis und geringer Auslastung der Gas- und Steinkohlekraftwerke. Von 2011 bis Ende 2013 hat RWE bereits 6200 Stellen abgebaut oder durch Verkauf abgegeben.

Der neue Personalabbau verteile sich mit 2300 Stellen im Wesentlichen auf die Kraftwerkssparte (2300 Stellen) und den geplanten Verkauf der Ölfördertochter Dea (1400 Stellen), hieß es. Deutlich gespart werden soll auch an der Tochter für erneuerbare Energien RWE Innogy (250 Stellen).

Im ersten Quartals nächsten Jahres soll es Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern geben. Die Arbeitnehmer fordern bisher eine Verlängerung des Kündigungsschutzes möglichst um zehn Jahre, was das Unternehmen aber ablehnt. Keine Einigung gibt es bisher auch zu einer vom Unternehmen ins Spiel gebrachten Nullrunde beim Gehalt.

Der Konzern erwartet 2014 einen deutlichen Ergebnisrückgang: Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde dann auf 7,6 bis 8,1 Milliarden Euro schrumpfen nach neun Milliarden Euro in diesem Jahr Die Ertragslage in der konventionellen Stromerzeugung habe sich in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres bereits deutlich verschlechtert, schrieb RWE-Vorstandschef Peter Terium an die Aktionäre des Unternehmens. “Wir haben hier fast zwei Drittel vom betrieblichen Ergebnis des Vorjahres eingebüßt.“ Der Manager peilt nach dem bis Ende 2014 laufenden Sparprogramm weitere Kürzungen an. Dabei gehe es um eine Bruttosumme von einer Milliarde Euro. (Reuters, dpa)

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