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Jobabbau: Siemens-Gesamtbetriebsrat stimmt Interessenausgleich zu

Siemens hat sich mit den Arbeitnehmervertretern geeinigt und kann jetzt tausende Arbeitsplätze abbauen. Was Siemens der Sozialplan und Interessenausgleich kostet, ist nicht bekannt.

Nach der Einigung mit Arbeitnehmervertretern auf einen Interessenausgleich und Sozialplan kann der Elektrokonzern Siemens den Abbau tausender Arbeitsplätze wie geplant umsetzen. Der Gesamtbetriebsrat stimmte dem Maßnahmenpaket zur Abfederung der Stellenstreichungen bei einer außerordentlichen Sitzung am Dienstag zu, wie die Arbeitnehmervertreter und der Konzern in München mitteilten. Zu den Eckpunkten der Vereinbarungen gehören der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen und eine auf bis zu zwei Jahre angelegte Beschäftigungsgesellschaft. Siemens will weltweit fast 17.000 Arbeitsplätze streichen, davon 5250 in Deutschland. Siemens-Personalvorstand Siegfried Russwurm zeigte sich erfreut über die schnelle Einigung mit den Arbeitnehmervertretern, die die Pläne ursprünglich massiv kritisiert und notfalls auch mit einem Streik gedroht hatten.

"Phase der Unsicherheit" beendet

"Damit endet die Phase der Unsicherheit. Nun können wir mit der Umsetzung des wirtschaftlich zwingend notwendigen Abbaus und den Gesprächen mit den betroffenen Mitarbeitern unmittelbar beginnen", erklärte Russwurm. Das Paket umfasst auch interne Versetzungen, vorzeitige Pensionierungen älterer Mitarbeiter, Altersteilzeitregelungen und Aufhebungsverträge. Die Transfergesellschaft solle den Mitarbeitern Qualifizierungsmöglichkeiten, Beratungs- und Vermittlungsleistungen bieten. Die Beschäftigten können dort beispielsweise in internen Ausbildungseinrichtungen einen durch die IHK anerkannten Abschluss wie einen Facharbeiterbrief erwerben.

In der Transfergesellschaft, die zum 1. November starten soll, erhalten die Mitarbeiter 85 Prozent ihres letzten Bruttogehaltes. Ziel der Gesellschaft sei die Vermittlung der Beschäftigten auf freie Stellen innerhalb und außerhalb des Konzerns, hieß es. Die betroffenen Mitarbeiter sollten ab Anfang September angesprochen werden, sie könnten die Angebote freiwillig annehmen.

"Von den Restrukturierungskosten, die durch diese Maßnahmen entstehen, will Siemens einen wesentlichen Teil noch im vierten Quartal des laufenden Geschäftsjahres verbuchen." Konkrete Zahlen nannte das Unternehmen nicht. Zuletzt hatte der GBR-Vorsitzende Ralf Heckmann in einem Interview gesagt, das Paket könne den Konzern schon eine dreistellige Millionen-Summe kosten. Der Elektrokonzern will seine Kosten in Vertrieb und Verwaltung um 1,2 Milliarden Euro senken. In diesem Bereich sollen nach den ursprünglichen Ankündigungen bis 2010 rund 12 600 Arbeitsplätze wegfallen. Die übrigen 4150 der insgesamt 16.750 betroffenen Stellen will der Elektrokonzern im Zuge des Umbaus von Geschäftsbereichen streichen. (mfa/dpa)

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