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Wirtschaft: Jobangebote für die Handy-Leute

München - Siemens bemüht sich bei den Mitarbeitern des insolventen Handyherstellers BenQ um Schadensbegrenzung. Der Konzern lud am Mittwoch rund 700 der ehemals 3000 BenQ-Beschäftigten zu einer Jobmesse in München ein.

München - Siemens bemüht sich bei den Mitarbeitern des insolventen Handyherstellers BenQ um Schadensbegrenzung. Der Konzern lud am Mittwoch rund 700 der ehemals 3000 BenQ-Beschäftigten zu einer Jobmesse in München ein. Dort stellten sich die einzelnen Siemens-Konzernsparten vor. Die Jobsuchenden konnten Listen mit freien Stellen einsehen und Bewerbungswünsche abgeben. Nach Angaben von Siemens-Sprecher Karlheinz Groebmair gibt es im Konzern derzeit deutschlandweit rund 2500 offene Stellen. Bisher hat Siemens 180 ehemalige BenQ-Mitarbeiter und 88 Auszubildende wieder eingestellt. Rund 1650 BenQ-Mitarbeiter hatten sich nach der Insolvenz bei Siemens beworben. „Wir wollen möglichst viele Leute in den Konzern reintegrieren“, sagt Groebmair. Auch am Standort Kamp-Lintfort, wo die meisten BenQ-Mitarbeiter beschäftigt waren, gibt es eine Stelle für die Jobvermittlung.

Viele der Ex-BenQ-Mitarbeiter machen sich aber keine Illusionen. „Die Messlatte für die Anforderungen ist sehr hoch“, sagt Herbert Schneider. Der 53-Jährige hat seine Ausbildung bei Siemens gemacht und dort 33 Jahre lang als IT-Entwickler gearbeitet. Derzeit gehört er zu den etwa hundert Mitarbeitern, die bei BenQ den restlichen Betrieb abwickeln. Danach kann er in die Auffanggesellschaft wechseln, in der die BenQ-Beschäftigten bis Jahresende 80 Prozent ihres letzten Nettogehalts bekommen. Am liebsten würde Schneider bei einer anderen Firma arbeiten. „Als alter Siemensianer kann ich mich mit diesem Konzern nicht mehr identifizieren.“

Auch der 50-jährige Thomas Obmann befürchtet, so schnell keine neue Stelle zu finden. Der Softwareentwickler, der 21 Jahre bei Siemens war, sagt ein wenig resigniert: „Leute wie ich sind zu alt und zu teuer.“ nic

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