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Joint Venture: Fiat kommt auf den chinesischen Markt

Gemeinschaftsfirma für bis zu 250.000 Autos: Der italienische Fiat-Konzern hat ein Joint Venture mit dem chinesischen Autobauer Guanghzou unterzeichnet.

Rom - Fiatchef Sergio Marchionne und der Präsident der GAC (Guanghzou Automobile Group), Zhang Fangyou, unterzeichneten am Montag in Rom im Beisein des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi und des chinesischen Staatspräsidenten Hu Jintao eine Übereinkunft über den Bau eines gemeinsamen Werkes in China. Wie der Fiat-Konzern mitteilte, wollen die beiden Konzerne dort ab 2011 Motoren und Autos für den chinesischen Markt herstellen.

„Das ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg der Internationalisierung von Fiat und seiner Technologie“, begrüßte Fiat-Präsident Luca Cordero di Montezemolo die Allianz. Mit dem Abkommen ist Fiat nach einer zweijährigen Pause wieder präsent in dem bevölkerungsreichsten Land der Welt mit einem rasant wachsenden Automarkt. Die Italiener hatten in der Vergangenheit mit „Nanjing Automotive“ zusammengearbeitet.

Das neue 400-Millionen-Euro-Projekt, das in der zentral-chinesischen Provinz Hunan entstehen soll, werde zunächst eine Produktionskapazität von 140 000 Autos und 220 000 Motoren haben, hieß es in der Mitteilung. Später sei eine Aufstockung der Leistungskapazität auf 250 000 Wagen und 300 000 Motoren im Jahr möglich. Nach Vorab-Berichten der italienischen Tageszeitung „Il Sole 24 Ore“ sollen zunächst eine neue Version des Fiat „Linea“, später dann der Fiat „Bravo“ und der Fiat „Grande Punto“ an dem neuen Standort gebaut werden.    Marchionne hatte Anfang des Jahres Vergrößerungspläne für den italienischen Traditionskonzern angekündigt – mit der Begründung, nur etwa fünf große Automobilkonzerne mit einer Jahresproduktion von mindestens sechs Millionen Autos würden die aktuelle Wirtschaftskrise letztendlich überleben. Dazu dürften Toyota, der neue General-Motors-Konzern, Ford, VW, Renault mit Nissan und nach Marchionnes Vorstellungen natürlich Fiat gehören.

Anfang Juni war es den Italienern gelungen, einen Einstieg mit 20 Prozent bei dem maroden US-Autobauer Chrysler perfekt zu machen. Gescheitert ist dagegen der Versuch, die deutsche General-Motors-Tochter Opel zu übernehmen. Fiat unterlag einer Gruppe um den kanadisch-österreichischen Autozulieferer Magna. Ein Einstieg von Fiat bei Opel war von vornherein kaum realistisch, weil GM an Opel beteiligt bleiben will und Fiat deshalb nicht gleichzeitig bei Chrysler und Opel einsteigen kann. dpa/Tsp

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