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Bekommt Widerstand: Fresenius muss um seine ehrgeizigen Pläne bangen.

© dpa/pa

Kampf um Rhön-Kliniken: B. Braun tritt gegen Fresenius an

Der Dax-Konzern Fresenius will die größte deutsche Klinikkette auf die Beine stellen. Aber er hat die Rechnung ohne den Medizintechniklieferanten B. Braun gemacht. Der kämpft mit allen Mitteln gegen den großen, neuen Krankenhauskonzern.

Der Streit um die Übernahme der Rhön-Kliniken durch Fresenius spitzt sich weiter zu. Zum Hauptkonkurrenten des Dax-Konzerns wird dabei jetzt der Medizintechnikanbieter B. Braun. B. Braun zieht alle Register: Das Unternehmen kämpft gerichtlich gegen die geplanten Übernahme der Rhön-Kliniken durch den Fresenius-Konzern, der aus den Rhön-Häusern und seiner Berliner Tochter Helios den größten privaten Klinikverbund Deutschlands schmieden möchte. Zugleich stockt B. Braun seine Anteile an der Rhön-Klinikum AG weiter auf.

Der Stimmrechtsanteil habe am 27. November bei 15,08 Prozent gelegen, teilte Rhön-Klinikum am Freitag mit. In der Woche davor waren es noch 14 Prozent gewesen. Nach Angaben von Rhön will B. Braun seine Beteiligung in den nächsten zwölf Monaten noch weiter ausbauen und verlangt auch einen Sitz im Aufsichtsrat von Rhön. Das Bundeskartellamt hatte B. Braun im Oktober erlaubt, seinen Anteil an Rhön auf 25 Prozent zu erhöhen. Die Nordhessen hatten angekündigt, ihre Position bei Rhön-Klinikum langfristig festigen zu wollen. Inzwischen sind sie größter Aktionär der Klinik-Gruppe.

Zudem versucht der Lieferant von Medizintechnik, den geplanten Krankenhausdeal zwischen Rhön und Fresenius gerichtlich zu stoppen. Vor gut einer Woche hatte B. Braun überraschend Klage gegen die milliardenschwere Übernahme von zahlreichen Rhön-Krankenhäusern durch den Dax-Gesundheitskonzern eingereicht. Mit der Klage waren die „Friedensverhandlungen“ über eine Beilegung des festgefahrenen Konflikts erst einmal gescheitert. B. Braun fürchtet um seinen Absatz in den Rhön-Kliniken.

Im September hatte Fresenius angekündigt, für gut drei Milliarden Euro 43 Kliniken und 15 medizinische Versorgungszentren von Rhön zu übernehmen. Noch ist der Deal nicht in trockenen Tüchern, weil das Bundeskartellamt prüft. Eine Entscheidung soll bis Ende Februar 2014 fallen. Eigentlich hatte Fresenius nicht nur die Kliniken, sondern die gesamte Rhön-Klinikum AG übernehmen wollen. Das war gescheitert, weil sich Konkurrent Asklepios dort in letzter Minute eingekauft hatte, um die Schaffung eines übermächtigen Klinikgiganten zu verhindern. Asklepios legte am Freitag Zahlen vor, äußerte sich aber nicht zu dem Konflikt um Rhön.

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