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Kamps: Kamps kauft Pfennigs aus Berlin

Der frühere Großbäcker Heiner Kamps kauft mehrere Feinkosthersteller, darunter die Berliner Traditionsfirma Pfennigs. Das Unternehmen wurde 1907 als Delikatessengeschäft in Moabit gegründet, gehört seit zehn Jahren zum kriselnden britischen Lebensmittelkonzern Uniq und sieht sich als Marktführer im Berliner Raum.

Gefertigt wird aber nicht am Stammsitz, sondern in Sarstedt bei Hildesheim.

Kamps, der den Deal über seine an der Londoner Börse notierte IFR Capital abwickelt, will seine neuen Unternehmen in die Homann Feinkost GmbH in Dissen bei Osnabrück integrieren. Neben Pfennigs sind das Nadler, die Thüringer Fischfeinkost Gebrüder Hopf und die polnische Uniq Lisner Spolka. Allesamt gehörten zu Uniq und sind teilweise bereits miteinander verflochten. Kamps hatte vor sechs Jahren die Fischrestaurantkette Nordsee in Bremerhaven übernommen und danach eine Reihe weiterer Lebensmittelunternehmen gekauft. Die vier neuen Firmen kosten ihn 28,5 Millionen Euro. Hinzu kommen Pensionsverpflichtungen von 12,3 Millionen Euro.

Kamps erwartet für seine jetzt erweiterte Gruppe einen Jahresumsatz von einer Milliarde Euro, davon 225 Millionen Euro von den Neuzugängen. Angaben über die Zukunft der Produktionsstätten und die insgesamt 1700 Arbeitsplätze – davon 1000 in Polen – machte er am Donnerstag nicht. Über künftige Strukturen könne erst nach Zustimmung des Bundeskartellamtes entschieden werden, ließ er mitteilen.

Uniq-Geschäftsführer Willi Vaassen sagte dem Tagesspiegel, er gehe davon aus, dass nicht nur die Produktion, sondern auch die Marke Pfennigs für Kamps einen Wert darstelle. Weil es sich um eine regionale Marke handele, liege es nahe, die Präsenz in Berlin zu erhalten. Mit der Entscheidung des Bundeskartellamts sei bis Februar zu rechnen. Denkbar sei auch eine Genehmigung mit Auflagen. „So lange müssen wir warten.“ Die französischen Aktivitäten hatte Uniq im Juni für 73 Millionen Euro an die dortige LDC-Gruppe verkauft. 

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