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Kantinen-Geschichte: Viele Köche, trotzdem lecker

Das Unternehmen Eßkultur beschäftigt Menschen aus über 20 Ländern.

Berlin - Viele Unternehmen beginnen gerade erst, das Thema Vielfalt für sich zu entdecken. Nicht Birgitt Claus, die seit 1998 den Gastronomiebetrieb Eßkultur leitet. In ihrem Unternehmen wird kulturelle Vielfalt groß geschrieben: sowohl in ihrem Team als auch auf ihrer Speisekarte. Momentan beschäftigt sie in ihren beiden Berliner Kantinen – eine im Museumskomplex Dahlem, eine im Tagesspiegel – 37 Menschen aus 21 Nationen. Jeder Kontinent ist vertreten – lediglich Australien lässt noch auf sich warten. Mit diesem Team im Rücken nimmt sie ihre Kunden „mit auf eine Geschmacksreise durch Küchen und Kulturen“, sagt Birgitt Claus. Dabei bringe jedes Teammitglied Rezepte aus seinem Heimatland mit ein.

Von der kulinarischen Bandbreite des Unternehmens konnten sich am Donnerstag auch die Teilnehmer der Konferenz DIVERSITY 2012 überzeugen. Dort präsentierte das Team der Eßkultur 20 Gerichte aus 20 verschiedenen Ländern.

Die Atmosphäre in ihrem Team sei eine ganz besondere, sagt Claus. In der Küche herrsche ein „babylonisches Sprachgewirr“, von Zeit zu Zeit durchdringe ein „indischer Gebetsgesang“ den Raum. „Das ist für alle völlig normal. Jeder respektiert und schätzt die Kultur des anderen“, sagt die Berliner Gastronomiechefin. Nicht jeder Mitarbeiter spreche fließend Deutsch. Dies störe die Zusammenarbeit in der Küche aber nicht.

Ab und an gebe es natürlich auch unter ihren Mitarbeitern Streitigkeiten, manche beruhten auf den unterschiedlichen kulturellen Hintergründen. Diese seien aber nie von Dauer. „Alle wollen miteinander arbeiten, alle wollen den anderen verstehen“, sagt Claus. Mit dieser Einstellung sei es sehr einfach, zur freundschaftlichen Zusammenarbeit zurückzukehren.Tim Kallweit

Tim Kallweit

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