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KARRIERE Frage: an Jürgen Hesse Büro für Berufsstrategie

Soll ich mich per E-Mail bewerben?

Ich bin Möbeldesigner und möchte mich auf eine Stelle in einem jungen Unternehmen bewerben. In der Ausschreibung ist es freigestellt, ob man die Unterlagen online oder per Post zusendet. Jetzt bin ich etwas verunsichert. Was raten Sie mir? Bisher habe ich mich immer mit klassischer Mappe beworben. Wirkt das zeitgemäßer, jetzt umzuschwenken? Und was muss ich anders machen, wenn ich mich per E-Mail bewerbe?

Glauben Sie mir, nur wenige Arbeitgeber lassen sich von hippen Selbstpräsentationen täuschen. Selbst in angesagten Werbe- und Grafikagenturen kommen klassische Bewerbungsunterlagen oftmals besser an als Online- oder gar total kreative Bewerbungen. Denn dort hat man einfach schon zu viel „Zeitgemäßes“ gesehen. Wenn es nicht ausdrücklich gefordert wird, die Bewerbung online zu schicken, können Sie es sich also tatsächlich aussuchen. Wichtig ist vor allem, dass Ihre Werbebotschaft klar und übersichtlich zum Ausdruck und damit auch gut transportiert wird. Benutzen Sie einfach das Medium, mit dem Sie sich sicher und gleichzeitig gut präsentiert fühlen.

Sollten Sie sich für eine Online-Bewerbung entscheiden, gibt es in der Tat einige Dinge zu bedenken. Achten Sie noch deutlicher darauf, das Anschreiben in kurzen Sätzen zu formulieren, denn der Text und seine Umbrüche werden in vielen E-Mail-Programmen unterschiedlich dargestellt. Außerdem ist die Aufmerksamkeitsspanne beim Online-Lesen viel kürzer als auf klassischem Papier.

Alternativ können Sie das Anschreiben mit Lebenslauf und höchstens den letzten drei Zeugnissen (um das Personaler-Postfach nicht zu überlasten) als ein PDF-Dokument mit eindeutiger Beschriftung versenden (zum Beispiel nachname_bewerbung_stellenbezeichnung. pdf). Aus dem Betreff muss klar hervorgehen, um welches Stellenangebot es sich handelt. Viele E-Mail-Bewerbungen landen nur deshalb im virtuellen Papierkorb, weil die Personaler nicht erkennen, für welche Stelle sich der Bewerber interessiert. Bauen Sie Ihre Mailadresse nach dem Schema vorname.nachname@anbieter.de auf. Mit einer Kennung wie flitzpiepe44@gmx.de bewirbt man sich höchstens bei Castingshows.

Der Lebenslauf und das Anschreiben müssen auch bei einer virtuellen Bewerbung datiert und unterschrieben sein. Scannen Sie Ihre Unterschrift und fügen Sie sie an den entsprechenden Stellen einfach ein. Am besten schicken Sie Ihre elektronische Post an die direkte Mailadresse des Personalchefs oder eines anderen Verantwortlichen. Übrigens: Bewerbungen vom Postfach des derzeitigen Arbeitgebers abzuschicken, hinterlässt einen sehr schlechten Eindruck. Foto: Promo

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