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Ausbildungsjahr 2014: Freie Plätze: Brandenburg toppt Berlin

Viele Jugendliche suchen noch eine Ausbildungsstelle – und viele Unternehmen händeringend Azubis. Das Problem: Bewerber und Betriebe passen offenbar nicht zusammen.

Um in der Region Berlin-Brandenburg eine Lehrstelle beim Lieblingsbetrieb zu ergattern, braucht man neben guten Noten vor allem Geduld und Glück. Nach einem Bericht des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) waren zum Abschluss des Ausbildungsjahres 2012/2013 allein in Berlin noch mehr als 1500 Bewerber ohne Lehrstelle, und nur rund 700 Betriebe hatten freie Plätze anzubieten. In Brandenburg hatte sich die Lage dagegen entspannt. Im Berichtsjahr gab es 137 Ausbildungsplätze mehr als Anwärter.

Zählt man Altbewerber, Abbrecher und Wechsler hinzu, steigt die Zahl derjenigen, die eine Lehrstelle suchen, aber deutlich an. Insgesamt würden nur noch 15 Prozent aller Unternehmen eine betriebliche oder schulische Berufsausbildung anbieten, klagt der DGB. Eine dramatische Entwicklung, die mit dem Hilferuf der Betriebe nach qualifizierten Fachkräften nicht in Einklang zu bringen sei, sagt Doro Zinke, DGB-Vorsitzende des Bezirk Berlin und Brandenburg.

Gefragt sind Anlagentechniker, Elektroniker, Glaser und Tischler

Fakt ist aber auch: „Etliche Betriebe in der Region suchen noch nach Lehrlingen“, sagt Katharina Schumann, Leiterin des Referats Berufsbildung der Handwerkskammer Berlin. „Auch Schulabgänger, die sofort einen Ausbildungsplatz besetzen können, haben gute Chancen.“ Besonders gefragt sind Anlagentechniker, Elektroniker, Friseure, Glaser oder Tischler. Aber auch Lehrlinge, die Spezialisten für Hörgeräteakustik oder Orgelbau werden möchten, werden über die Lehrstellenbörse der Kammer fündig.

Allein in Berlin stehen rund 340 Stellen im Handwerk zur Wahl, in Brandenburg mehr als 450. Allerdings weist Schumann darauf hin, dass das Profil beliebter Berufe sich in den letzten Jahren verändert hat. So sind für den Kfz-Mechatroniker nicht nur „Schrauber“ gefragt, sondern vor allem High-Tech-Interessierte. Auch über gute Noten in Physik und Mathe freuen sich die Chefs. Chancen hat außerdem, wer Experte für Erneuerbare Energien oder Elektromobilität werden will.

Auch nach Ansicht der Industrie- und Handelskammer Berlin (IHK) war die Lage auf dem Lehrstellenmarkt selten so gut. Die Kammer ermutigt Schulabgänger, sich auch kurzfristig zu bewerben. Mehr als 2500 freie Plätze gibt es derzeit in der Region. Kaufleute für den Einzelhandel, das Büro oder das Hotel haben ebenso gute Chancen wie angehende Köche, Lagerlogistiker und Chemielaboranten.

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