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© Lufthansa/Ingrid Friedl

Berufe: Über den Wolken

Pilot werden: Nur jeder Zehnte schafft den Test.

Gunnar Kötter wohnt in Hamburg. Sein beruflicher Standort ist Frankfurt, sein Beschäftigungsfeld die große weite Welt. Und die sieht er oft auch noch von oben – der 52-jährige Flugkapitän mit der „Musterberechtigung Boing 767“ arbeitet für den Ferienflieger Condor. Vor seinem Beruf haben die meisten Menschen eine Menge Respekt. Nach einer aktuellen Forsa-Umfrage liegt der Pilot in Deutschland noch vor dem Arzt und Richter auf Platz drei der angesehensten Berufe.

Mobilität und Flexibilität sind gefragt, wenn man sich dafür entscheidet, betont der 52-Jährige. „Der Wechselschichtdienst geht an die Substanz.“ Gunnar Kötter hatte von einem Bekannten den Tipp bekommen, es mit der Ausbildung bei der Lufthansa zu versuchen. Was gerade einem von zehn Bewerbern gelingt, schaffte Kötter vor gut 30 Jahren: die „Berufsgrunduntersuchung“ des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Hamburg. Getestet werden neben der Flugtauglichkeit das Reaktionsvermögen, mathematisches sowie technisch-physikalisches Grundwissen sowie Englischkenntnisse.

„Der Test ist hart, aber er gibt eine gute Rückmeldung über die berufliche Eignung“, sagt Jörg Handwerg, Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit in Frankfurt. Vor allem sei der Weg ins Cockpit über unternehmenseigene Flugschulen bequemer als der über freie Anbieter. Die meisten Luftfahrtgesellschaften bilden aber nicht selber aus, sie bedienen sich auf dem Markt der Verkehrsflugzeugführer. Bis ein Bewerber aber die dafür nötige Lizenz, die „Airline Transport Pilot Licence“ in den Händen hält, muss er bis zu 60 000 Euro investieren.

„Die Aussichten sind zwar zur Zeit weniger rosig, aber wir raten den Anwärtern, sich antizyklisch zu verhalten“, sagt Sabine Daniel, Sprecherin der Flugschule LGM in Mannheim. Auch die Fachzeitung „Aero International“ berichtet, dass es mittelfristig nicht genügend ausgebildete Piloten gebe. Langfristige Prognosen sind schwer möglich. Immerhin gibt es Überlegungen, die Doppelbesetzung im Cockpit abzulösen.

Ein Jahresgehalt von einer Viertel Million Euro sei ein Spitzenwert, sagt Cockpit-Sprecher Handwerg. Bei der Air Berlin liege das Anfangsgehalt bei 2200 Euro monatlich. Trotz allem sei Pilot noch ein Traumjob, sagt Kapitän Handwerg. „Das Fliegen ist einfach faszinierend.“    dpa

www.vcockpit.de

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