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Brandenburg: 500 Euro für Bildung

Brandenburger werden jetzt besonders gefördert. Das Land hat einen neuen "Weiterbildungs-Scheck" für Arbeitnehmer aufgelegt.

Ziel sei es, dass sich Berufstätige „fit für die Zeit nach der Krise machen“, aber auch regulär durch Qualifizierungen ihre Karrierechancen erhöhen, „und zwar unabhängig vom aktuellen Job“. Das sagte Sozialministerin Dagmar Ziegler (SPD) bei der Vorstellung des bis Ende 2010 befristeten Landesprogramms am Mittwoch vor Journalisten in Potsdam. „Arbeitnehmer können so zum Beispiel die Zeit der Kurzarbeit sinnvoll nutzen.“ Und in Kurzarbeit befinden sich laut Ziegler immerhin bereits 20 000 Märker.

Diese „Investition in die Köpfe“ ist vom Potsdamer Arbeitsministerium im Rahmen des Konjunkturpaket II entwickelt worden, wird mit 2,9 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds und 100 000 Euro vom Land finanziert, sie reicht für 10 000 Interessierte.

Konkret sieht das Programm so aus: Wer einen Weiterbildungskurs bei einem anerkannten Bildungsträger belegt – die Spanne reicht von Sprach- und Computerkursen bis zu spezifischen Job-Qualifizierungen – erhält vom Land Brandenburg einen Scheck im Wert von bis zu 500 Euro. Allerdings stellte Ziegler klar, dass Kurse, „die der Erholung dienen“, ebenso wie Sport-, Kunst-Kurse oder der Führerschein nicht bezuschusst werden. Und ein reines Geschenk ist es auch nicht. Im Normalfall müsse man einen Eigenanteil von 30 Prozent der Kurskosten selbst tragen, so die Ministerin. Es gebe aber etwa für Eltern in Elternzeit und für „Aufstocker“ – also für Geringverdiener, die Hartz-IV erhalten – eine Ermäßigung auf einen 10-Prozent-Eigenanteil.

Nach Worten von Ziegler können den Scheck ab sofort alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Hauptwohnsitz in Brandenburg beantragen. Pech haben Beschäftigte des öffentlichen Dienstes, Selbständige und Studenten, die von dem Programm ausgeschlossen sind.

Die Linke-Opposition kritisierte das Programm als „Aktionismus“ und „sozial unausgewogen.“ Ein solcher Scheck könne kein Ersatz für eine „verkorkste Weiterbildungspolitik sein“, sagte Kerstin Bednarsky, ausbildungspolitische Sprecherin in der Landtagsfraktion. Bednarsky glaubt, dass Unternehmen, die bislang selbst in die Weiterbildung ihrer Beschäftigten investierten, eigene Aktivitäten einschränken. Thorsten Metzner

Weitere Informationen im Internet:

www.bildungsscheck.brandenburg.de

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