zum Hauptinhalt

Jobs & Karriere: Das Plus zum Zeugnis

Das Diploma Supplement verrät mehr als die Note

Aviation Business, European Management, Set-Design, Media Production – immer neue Bachelorstudiengänge schießen derzeit aus dem Boden. Auch beim Master ist die Vielfalt schon jetzt gigantisch. Manch einer verliert da den Durchblick. Was verbirgt sich hinter den Studiengängen, was lernen die Studenten, und wie viel ist der Abschluss wert?

Seit 2005 soll ein Zusatz zum Abschlusszeugnis, das sogenannte Diploma Supplement, Absolventen, Hochschulen und Personalern genau das erklären. Drei, vier oder bis zu sechs Seiten lang listet es als Beiwerk zum eigentlichen Abschlusszeugnis Studieninhalte und Qualifikationen der Absolventen auf. Was drinstehen muss, hat die Hochschulrektorenkonferenz klar vorgegeben. Wenn diese acht Punkte nicht dabei sind, sollten Studenten an der Hochschule nachhaken: Absolvent: Name, Alter, Geburtsort – um wen geht es hier eigentlich?

Qualifikation: Welchen Abschluss hat er an welcher Uni, in welchen Fächern und welcher Sprache erlangt?

Niveau: Bachelor, Master, zwei, vier oder acht Semester – um welches Studium geht es denn nun genau?

Inhalte und Ergebnisse: Nebenfach Sozialpolitik oder Unternehmensfinanzierung? Womit hat sich der Absolvent beschäftigt, wie hat er abgeschnitten?

Chancen: Promotion, aufbauender Master, der höhere Dienst und Beamtenstatus zum Greifen nah? Auf den ersten Blick soll klarwerden, welche beruflichen Chancen der Abschluss eröffnet.

Zusatz: Was hat der Absolvent außer Büffeln noch so gemacht? Hier steht alles, was über sein Pflichtprogramm hinausging. Ob persönliches Engagement in der Fachschaft oder der bestandene Sprachkurs Italienisch III – diese Zusatzleistungen sind es, die bei Bewerbungen oft den Ausschlag geben, denn sie verraten mehr über den Bewerber als die Abschlussnote. Das alles steht zwar auch im Lebenslauf, doch hier ist es amtlich.

Stempel: Das Diploma Supplement muss Brief und Siegel der Universität tragen.

Systemfrage: Abschlüsse, Studiendauer, Hochschultypen – wie sehen die Hochschulen des Landes aus?

Wer ins Ausland will, sollte das Zusatzschreiben mitnehmen. Ausgestellt wird es in der Regel auf Englisch und zusätzlich auf Deutsch, und wenn es eine Hochschule übersetzen kann, auch in anderen Sprachen. Noch kennen das Diploma Supplement aber nur wenige Studenten. „Viele haben noch gar nicht wahrgenommen, wie nützlich es für sie ist“, sagt Peter Zervakis, der Leiter des Bologna-Zentrums der Hochschulrektorenkonferenz. Das mag daran liegen, dass auch die Arbeitgeber noch unsicher sind: „Da ist noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten“, so Zervakis. Nike Zafiris

Beitrag aus dem Magazin „Junge Karriere“

Nike Zafiris

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false