zum Hauptinhalt

KARRIERE Frage: an Jürgen Hesse Büro für Berufsstrategie

Wie überwinde ich Redeangst?

Ich bin Abteilungsleiter einer Medienfirma und muss immer öfter in Konferenzen Konzepte unseres Hauses präsentieren. Jetzt habe ich eine große Schwäche: Muss ich vor Publikum reden, kriege ich immer weiche Knie. Was kann ich dagegen machen?

Um Sie gleich zu beruhigen – so wie Sie empfinden, geht es vielen Menschen. Schon in der Antike war die Redeangst eine bekannte Begleiterscheinung des Sprechens vor Publikum. Aristoteles soll vor Aufregung kaum ein Wort herausgebracht haben, Cesar stotterte. Sie sind also in bester Gesellschaft!

Oft bauen die Betroffenen im Vorfeld eine große Erwartungshaltung auf – besonders, wenn es sich um wichtige Geschäftstreffen handelt. Doch Ihre Gesprächspartner sind nicht minder nervös. Machen Sie sich das bewusst. Das kann schon helfen, Stress abzubauen.

Sie wissen bei einer Präsentation nicht, was auf Sie zukommt. Das verursacht natürlich Ängste. Stresshormone werden ausgeschüttet, die Energie läuft auf Hochtouren. Das ist ein positiver Aspekt der Angst, den Sie nutzen sollten.

Bereiten Sie sich vor einer Präsentation gedanklich auf das Umfeld vor: Wie viele Zuhörer kommen, mit welcher Erwartung? Welche Funktionen haben sie? Gibt es Medien wie Beamer oder Laptop? Welche Kleidung ist angemessen? Ist alles wirklich gut organisiert? Ist das geklärt, fällt vielen Schüchternen bereits ein Stein vom Herzen.

Eine wichtige Stütze für den Vortrag sind Stichwortkarten. Schreiben Sie einen wichtigen Begriff auf jeweils eine Karte und nummerieren Sie die Karten durch. Das ist Ihr Leitfaden beim Referieren und gibt Ihnen Sicherheit. Bauen Sie Ihren Vortrag nach der Fünf-Satz-Argumentation auf: Benennen Sie zu Beginn kurz Ihren Standpunkt beziehungsweise worum es geht. Fahren Sie mit Ihren Argumenten fort und veranschaulichen Sie mit Beispielen. Begegnen Sie Einwänden und ziehen Sie abschließend ein Fazit.

Last but not least: Schauen Sie Ihre Gesprächspartner möglichst oft und freundlich lächelnd an. So gewinnen Sie Sympathiepunkte. Achten Sie auf einen ausgeglichenen Redefluss, sprechen Sie nicht zu schnell, legen Sie ruhig mal eine Pause ein, damit Sie und Ihr Publikum sich geistig sammeln können. Für Ihre Hände gilt – nie an den Kopf oder ins Gesicht. Wenn Sie beim Präsentieren stehen, nehmen Sie am besten die „Standbein-Spielbein-Haltung“ ein – also mit dem einen stehen Sie fest auf dem Boden, das andere bewegen Sie zur Entspannung leicht hin und her. So wirken Sie locker und selbstsicher.

Üben Sie so oft es geht. Sie werden fühlen, dass sich Ihre Blockaden so immer schneller und leichter lösen. Foto: Promo

– Haben Sie auch eine Frage?

Dann schreiben Sie uns:

E-Mail:

Redaktion.Beruf@tagesspiegel.de

an Jürgen Hesse

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false