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Karriere-Frage an Jürgen Hesse: Ist die Feier auch für Berufliches da?

Jürgen Hesse vom Büro für Berufsstrategie beantwortet wöchentlich eine Karriere-Frage. Diesmal: Soll man auf der Weihnachtsfeier versuchen, beruflich weiterzukommen?

Wie in jedem Jahr veranstaltet unser Unternehmen eine Weihnachtsfeier. Jetzt habe ich eine neue Projektidee und überlege, ob ich die entspannte Stimmung der Feier nutzen sollte, um meinem Chef die Idee vorzustellen. Oder sollte ich dafür doch besser einen Termin im Büro vereinbaren?

Die jährliche Weihnachtsfeier führt bei vielen Beteiligten zu einer Mischung aus Vorfreude aber auch Anspannung. Die Betriebsweihnachtsfeier ist von ihrer Bedeutung vergleichbar mit der privaten Familienfeier. Alles soll so harmonisch wie möglich sein, perfekt organisiert, ein entspanntes und friedliches Zusammensein eben. Die hohen Erwartungen werden oft nicht erfüllt. Nicht nur die zum wiederholten Mal verschenkten Herrensocken können die Feststimmung trüben, sondern auch das falsche Gesprächsthema.

Schneiden Sie also besser auf der Firmenfeier keine „harten Themen“ an, sparen Sie sich Ihre Projektidee lieber für einen offiziell verabredeten Termin im Büro auf. Dennoch können Sie die Feier für sich nutzen: Sie haben die Chance, dort den Boden für ein erfolgreiches Projekt-Gespräch zu bereiten. Zeigen Sie sich gegenüber Ihrem Chef von der heiteren und kommunikativen Seite. Kommen Sie mit ihm ins Gespräch und reden Sie mit ihm über Themen, die ihn interessieren. Urlaubsreisen, Hobbies oder Sport bieten sich als unverfänglicher Gesprächsstoff an.

Der richtige Zeitpunkt und eine „professionelle Atmosphäre“ sind also ganz wichtig für Ihre Botschaft.

Auf einer Feier ist zu viel Trubel, zu viel Ablenkung für ein ernstes Gespräch. Psychologen halten Dienstag, Mittwoch und Donnerstag für gute Tage, um Verhandlungen und Besprechungen zu führen. Montags wirkt das Wochenende noch nach und viele sitzen griesgrämig im Büro. Freitags ist das nahende Wochenende schon präsent – und auch Ihr Chef wird dann wenig Muße haben, sich mit Ihrer Projektidee zu befassen.

Zu einer guten Projektvorstellung gehört außerdem eine fundierte Vorbereitung. Sie sollten Ihr Ziel und Ihre Argumentationskette klar vor Augen haben und pointiert beantworten können, was Sie mit dem Projekt erreichen wollen. Untermauern Sie Ihre Botschaft mit starken Argumenten – je konkreter desto besser –, um Ihren Vorgesetzten zu überzeugen. Bei einer Weihnachtsfeier hingegen sollten Sie Ihren Chef im besten Fall von Ihrer freundlichen, humorvollen Art überzeugen – dann klappt auch das Projektgespräch. Foto: Promo

– Haben Sie auch eine Frage?  Dann schreiben Sie uns:

E-Mail: Redaktion.Beruf@tagesspiegel.de

Postanschrift: Verlag Der Tagesspiegel, Redaktion Karriere & Beruf, 10876 Berlin

an Jürgen Hesse

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