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KARRIERE Frage: Wie bereite ich das Gespräch vor?

Jürgen Hesse vom Büro für Berufsstrategie antwortet.

Ich arbeite seit drei Jahren in einem mittelständischen Unternehmen. Wie in jedem Jahr stehen demnächst Jahresgespräche an. Ich habe vor, ein höheres Gehalt und neue Aufgabenbereiche zu thematisieren. Wie bereite ich mich am besten darauf vor?

Jetzt wird es dann aber auch Zeit, der Januar ist bereits vergangen. Ihre Vorbereitung sollte fast schon für das nächste Jahresgespräch beginnen. Was haben Sie im hinter Ihnen liegenden Monat für das Unternehmen bewirkt, welche Probleme traten dabei auf und welche haben Sie gelöst? Was könnte Ihnen bei Ihrer Arbeit zukünftig helfen, sie noch besser zu erledigen. Welche Ziele wollen Sie für das Unternehmen verfolgen…

Und was jetzt schon für den Januar galt, hat auch das Mitarbeiter-Jahresgespräch zum Inhalt. Rück- und Vorschau lauten die großen Stichworte Ihrer aktuellen Standortbestimmung, Einschätzung und Beurteilung. Was ist und wird wann, wo und wie laufen (beziehungsweise ist gelaufen) – oder eben auch nicht. Was hätte warum besser sein können und welche Lehren sind daraus zukünftig zu schließen? Was ist erreicht worden, was noch nicht, wie geht man damit um? Sie und Ihr bester Kunde, der Abnehmer all Ihrer Dienstleistungen, schlicht: Ihr Vorgesetzter?

Welche Ziele sind wie zu modifizieren, welche wollen Sie wie und warum angehen oder sollten aufgegeben werden. Wie steht es mit dem Zufriedenheitsgrad, dem Ihrigen und dem Ihres Chefs. Woran liegt das? Wie sieht und beurteilt Ihr Chef die Dinge aus seiner Sicht. Und was haben Sie dazu zu sagen? Was wünschen Sie sich an konkreter Unterstützung?

Aber bitte verwechseln Sie den Inhalt dieses Gesprächs nicht mit dem über die Verhandlung Ihrer Bezüge. Das hier ist ja keine Gehaltsverhandlung, sondern ein Mitarbeiter-Jahresgespräch, wenngleich Sie natürlich dieses Thema indirekt tangieren und deshalb bestmöglich vorbereitet in das Jahres-Mitarbeitergespräch gehen sollten (was leider von Mitarbeiterseite! nur selten so praktiziert wird).

Denn logisch ist: Wenn Ziele erreicht worden sind und neue vorbereitet werden, wird hier auch der Grundstein gelegt für das Fundament der nächsten Gehaltsrunde. Nur sollten Sie das nicht im selben Atemzug benennen, denn dann laufen Sie Gefahr, dass Lob und Anerkennung, aber auch Kritik stark eingefärbt sind durch den unglücklichen Versuch einer Instrumentalisierung. Das würde Sie nicht als Profi auszeichnen und sich auch kontraproduktiv auf die nächste Gehaltssteigerung auswirken. Foto: Promo

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