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LINKS IM INTERNET: Der Weg ins digitale Klassenzimmer

Naher Osten in weiter Ferne. Lehrer wissen zu wenig über jüdische Themen. Doch es gibt auch andere Möglichkeiten.

VOKABELN IM NETZ

Das Sprachportal Linqueo ist unter der Adresse www.lingueo.com zu erreichen. Für eine Unterrichtsstunde verlangen die Tutoren meist 10 Euro, manche aber auch 20 oder 30 Euro. Eine Alternative bietet Babbel.com (www.babbel.com). Auf dem Online-Portal haben Nutzer die Möglichkeit, spielerisch die Sprachen Englisch, Spanisch Französisch, Italienisch und Deutsch zu lernen. Es gibt eine kostenlose Basisversion mit Vokabelpaketen und kostenpflichtige Online-Kurse.

LERNEN MIT DEM IPOD

Wer einfach nur sein Wissen auffrischen oder eine neue Sprache testen will, kann das mit Livemocha.com (www.livemocha.com) tun. Der amerikanische Dienst bietet kostenlose Lektionen in mehr als einem Dutzend Sprachen, von Englisch und Französisch bis zu Chinesisch. Wer mehr will als das Grundprogramm, kann Zugang zu kostenpflichtigen Premium-Inhalten bekommen, mit weiterführenden Kursen, Grammatikregeln oder Audio-Lektionen für den iPod.

WÖRTERBUCH ONLINE

Wer schon mit einem elektronischen Wörterbuch zufrieden ist, sollte die Seiten des Online-Services Leo besuchen (dict.leo.org). Der Gratisdienst, der als Hobbyprojekt für Englisch und Deutsch begann, deckt mittlerweile auch Französisch, Spanisch, Italienisch und Chinesisch ab. Als Nächstes ist Russisch geplant. Mvd

Bei den Lehrern in Deutschland gibt es nach Angaben des Berliner Anne Frank Zentrums einen großen Bedarf an Weiterbildung zum richtigen Umgang mit Judenfeindlichkeit. „Der Schwerpunkt Antisemitismus hat in den vergangenen eineinhalb Jahren an Bedeutung zugenommen“, sagt Thomas Heppener, Direktor des Anne Frank Zentrums. Die Fortbildungen zum Thema „Antisemitismus in Europa“ für Lehrer gibt es seit 2008. Im vergangenen Jahr nahmen bundesweit rund 400 Pädagogen verschiedener Fachrichtungen an mehr als 30 Veranstaltungen teil.

„Wir haben festgestellt, dass es da die krudesten Vorstellungen bei den Lehrern im Kopf gibt“, sagt Heppener. Manche hätten erklärt, „das mit den unterschiedlichen Menschenrassen gibt es schon“. Auch beim Thema, was ist deutsch, was jüdisch, seien sich viele nicht sicher. „Es gibt viele dicke Bücher, aber wenig konkrete, pädagogische, klare, einfache Materialien zum Thema Antisemitismus“, so der Direktor. Unter anderen entwickelt das Zentrum deshalb selbst pädagogisches Begleitmaterial für Schulen.

Zudem zeigten manche Pädagogen eine „totale Unsicherheit beim Thema Nahost-Konflikt“. Es gebe viel zu wenig Wissen sowie Angebote und guten pädagogischen Umgang mit dem Thema. Auch stelle er eine gewisse Scheu fest. „Wenn ich in meiner Klasse Kinder mit palästinensischem Hintergrund habe, muss ich das doch offensiv thematisieren“, sagt Heppener. Ein Hauptproblem sei, dass viele Lehrer die Lebensgeschichten der Schüler nicht kennen und ernst nehmen würden.ddp

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