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Weiterbildung: Auf die Tasten, fertig, los!

PC-Kurse gehören zu den gefragtesten Weiterbildungen. Lehrgänge wie der Europäische Computer Führerschein machen in wichtigen Programmen fit und sind europaweit anerkannt.

Geschäftsberichte schreiben, dem Kunden ein Angebot mailen, für das nächste Projekttreffen eine Präsentation erstellen oder im Internet nach den Produkten der Konkurrenz recherchieren – der Computer ist aus kaum einem Beruf mehr wegzudenken. Entsprechend groß ist das Interesse an Weiterbildung rund PC und Internet. Wer sich hier fit machen will, sollte allerdings genau überlegen, welche Programme er für seine Arbeit wirklich braucht, wo Grundlagenwissen reicht und wo Spezialkenntnisse nötig sind.

Textverarbeitung, E-Mail und der sichere Umgang mit dem Internet gehören für Knut Kricke vom IT-Trainingsdienstleister Com Center Berlin zum grundlegenden Handwerkszeug für alle, die einen klassischen Bürojob haben. Doch auch Tabellenkalkulation, etwa mit MS Excel, und die Präsentationssoftware MS Power Point seien wichtig. „ ,Machen Sie mal eben eine Liste‘ oder ,Überarbeiten Sie mal schnell meine Präsentation‘ – wer kennt solche Sätze nicht von seinem Chef“, sagt Kricke. Wohl dem, der dann entspannt den PC anwerfen und mit Funktionen wie „Einzug vergrößern“, „Format übertragen“ oder „Hyperlink einfügen“ etwas anfangen kann.

Außerdem gilt: „Wer einen Computerkurs belegen will, sollte sich vorher ausführlich beraten lassen“, meint Knut Kricke. „Denn jeder Job stellt andere Anforderungen, jede Firma arbeitet mit anderer Software.“ So nutzten gerade kleinere Betriebe nicht immer die zum Teil sehr teuren Microsoft-Programme, sondern lieber so genannte Freeware, die man häufig kostenlos aus dem Internet herunterladen kann. Und mit denen sollten natürlich auch die Mitarbeiter umgehen können.

Beim Com Center Berlin kann man sowohl firmeninterne, als auch offene Trainings buchen. Anwender finden bei dem Weiterbildungsunternehmen ein breites Angebot für die tägliche PC-Praxis – von Grundlagentrainings zu Betriebssystemen, dem Internet und Office-Programmen bis hin zu Aufbaukursen für alle, die sich noch gezielter mit Access, Outlook, Excel & Co beschäftigen wollen. Bei seinen Lehrgängen setzt der Anbieter laut Knut Kricke vor allem auf Interaktivität, denn „nichts ist sinnloser, als sich im Frontalunterricht berieseln zu lassen.“

Ein inzwischen recht bekanntes und in 148 Ländern anerkanntes Zertifikat zum Nachweis grundlegender IT-Kenntnisse ist der Europäische Computer Führerschein (European Computer Driving Licence – ECDL). „Das komplette Bill-Gates-Paket“, nennt Linda Marquardt vom Berliner Bildungsträger Campus & More die Qualifizierung scherzhaft. Denn neben Basiswissen zu Informationstechnik, Computerbenutzung und Betriebssystemen geht es vor allem um die Programme des Microsoft-Office-Pakets: Word für Textverarbeitung, Excel für Tabellenkalkulation, die Datenbank-Software Access sowie Präsentationen mit Power Point. Ein weiteres Modul beschäftigt sich mit dem Internet Explorer und dem Mail-Programm Outlook Express. Rund 1000 deutsche Prüfungszentren dürfen das Zertifikat vergeben und bieten auch Vorbereitungskurse an. Bei Campus & More dauert der Vollzeit-Lehrgang maximal zwölf Wochen. Ein Einstieg ist jeden Monat möglich. „Die Prüfungen werden online abgelegt, der Kurs findet aber weitgehend als Präsenzunterricht statt“, sagt Linda Marquardt. Die Chancen einer Förderung durch die Arbeitsagentur schätzt sie als relativ gut ein, denn „Computerkenntnisse sind heute in fast jedem Beruf wichtig.“ Außerdem sei der komprimierte Lehrgang für die Agentur verhältnismäßig kostengünstig.

Preiswert und noch dazu umfassend ist auch das Angebot der Volkshochschulen. Vom Anfängerkurs in Word bis zur Webseitengestaltung kann man bei den zwölf Berliner Häusern nahezu alles lernen. Mit den so genannten „Xpert“-Lehrgängen haben die Volkshochschulen darüber hinaus eigene, einheitliche Zertifikate entwickelt, die bundes- und zum Teil sogar europaweit anerkannt sind. Dazu zählt unter anderem der Europäische Computer Pass (European Computer Passport – ECP): Ähnlich wie beim „Computer Führerschein“ geht es in dem Lehrgang um die gängigen Programme zu Textverarbeitung, Präsentation, Tabellenkalkulation und Datenbanken.

Ein besonderes Fortbildungsangebot hat das Frauen Computer Zentrum Berlin (FCZB) im Programm. Der Bildungsträger will möglichst vielen Frauen den Zugang zu Informationstechnologien erleichtern und ihre Arbeitsmarktchancen erhöhen. „Unsere Qualifizierungen sind eine Mischung aus unterschiedlichen Lernformen: Präsenzunterricht, Workshops, tutoriell betreutes E-Learning und selbstorganisiertes Lernen“, sagt Duscha Rosen vom FCZB. Am Anfang steht eine gründliche Lernberatung. „Gemeinsam besprechen wir, welchen Qualifizierungsbedarf die Teilnehmerin hat und stellen einen individuellen Fortbildungsplan zusammen“, erklärt Rosen.

Das Angebot reicht vom Grundlagenkurs zum Umgang mit PC und Internet über den Europäischen Computer Führerschein bis zu Kursen für bestimmte Zielgruppen wie Berufsrückkehrerinnen oder an Krebs erkrankte Frauen. In allen Trainings wird ganz bewusst auch auf freie und häufig kostenlose Software sowie deren Kompatibilität mit den Microsoft-Programmen eingegangen. Denn zu Word, Excel oder Power Point gibt es durchaus gute Alternativen. „Unsere Teilnehmerinnen sollten wissen, welche Wahlmöglichkeiten sie haben“, sagt Duscha Rosen.

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