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Weiterbildung: In den Ferien zur Uni

Wer den Hörsaal einem Strandkorb vorzieht, kann eine der Berliner „Summer Schools“ besuchen.

Wer in diesem Jahr auf seinen Sommerurlaub mit bunten Cocktails am Pool und Bräunungs-Arien am Strand verzichtet, braucht sein Gehirn nicht auf halbe Leistung zu schalten: Viele Hochschulen in Berlin öffnen in den kommenden Wochen ihre Hörsäle zu sogenannten Sommerunis, auch „Summer Schools“ genannt. In Vorlesungen, Seminaren und Exkursionen bieten sie auch Berufstätigen eine breite Palette an Weiterbildungen an. Die Wahlmöglichkeiten reichen von Germanistikvorlesungen, Fremdsprachenkursen bis hin zu einem Exkurs in die Kunstgeschichte.

HUMBOLDT-UNIVERSITÄT BERLIN

So veranstaltet die Humboldt-Universität in Zusammenarbeit mit der Berliner Akademie für weiterbildende Studien eine Sommeruni unter dem Motto: „Die Erben Humboldts. Kultur(t)räume im Wandel“. Sie findet vom 31. August bis 08. September statt, Anmeldeschluss ist der 10. August. Auf dem Programm stehen Vorlesungen und Diskussionen über Alexander und Wilhelm von Humboldt.

Die Vorträge handeln von Natur- und Geowissenschaften, aber auch von gesellschaftlichen Entwicklungen wie dem Thema „Frauen in der Wissenschaft“. Es besteht die Möglichkeit, das ganze Programm zu buchen oder sich für einzelne Veranstaltungen zu entscheiden. Die komplette Teilnahmegebühr für Gäste beträgt hier 95 Euro, die einzelne Tageskarte kostet 15 Euro. Die Tagesprogramme sind entweder auf den Seiten der Humboldt-Universität unter www.hu-berlin.de oder bei der Akademie für weiterbildende Studien zu finden.

FREIE UNIVERSITÄT BERLIN

An der Freien Universität Berlin (FU) können Gäste auch im Sommer die „Gasthörercard“ nutzen. Diese Karte gestattet den Zutritt zu regulären Vorlesungen und eröffnet Teilnehmern während der Sommerferien das weite Feld der Kunstgeschichte. Über 150 verschiedene Kurse werden während der Sommermonate angeboten. Das Seminar „Kunstgeschichte vor Ort“ zum Beispiel ist eine gute Gelegenheit, Sommerwetter, Sonne und Lernen bei Exkursionen in Museen und Parks unter einen Hut zu bekommen.

Die Veranstaltungen selbst sind kostenlos, die ein Semester gültige „Gasthörercard“ kostet 131 Euro. Ein Zertifikat oder Abschlusszeugnis bekommt man hier nicht. „Das Angebot soll möglichst viele Menschen ansprechen. Einfach jeden, der seinen Bildungshorizont erweitern möchte“, erklärt die Felicitas Wlodyga vom FU-Weiterbildungszentrum.

Wer lieber ein Zertifikat in der Hand haben und das erworbene Wissen beruflich nutzen möchte, kann einen Kurs zur Sprache und Kultur Japans belegen. In 80 Seminarstunden bekommt man hier alles über Landeskunde, Humor, Politik und natürlich auch die Grundlagen der Sprache vermittelt. Der Kurs läuft vom 14. bis 25. September und kostet 285 Euro. Informationen unter www.fu-berlin.de/weiterbildung.

HTW BERLIN

Die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) hilft in den Sommermonaten Existenzgründern und allen, die es werden wollen, auf die Sprünge: Ende August startet dort die zweite „Start-up- Sommeruni“. In den Kursen werden Steuergrundlagen, Marketing, Buchführung und Businesspläne behandelt. Die Angebote sind kostenlos, richten sich aber ausschließlich an Absolventen und Studierende der Hochschule. Anmelden kann man sich bis zum 28. Juli.

Alle anderen können während der Sommermonate die klassischen Weiterbildungsangebote der HTW nutzen. Sie lernen hier zum Beispiel, wie wirkungsvoll kommuniziert oder Führungskompetenzen weiter ausgebaut werden können. Diese Angebote sind kostenpflichtig und liegen bei 180 bis 195 Euro. Das komplette Kursprogramm findet man im Internet unter www.htw-berlin.de.

KHSB BERLIN

Nicht unbedingt die klassische Sommeruniversität, aber trotzdem spannende Kurse hält die Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) bereit. So können sich zum Beispiel Anfang September Erzieherinnen aus Berliner und Brandenburger Kindertagesstätten im Bereich Pädagogik weiterbilden. Alle Veranstaltungen sind hier kostenpflichtig. Informationen unter www.khsb-berlin.de.

THEORIE IST GUT, PRAXIS IST BESSER

„Bei den Angeboten der Sommeruniversitäten hat man die Chance, auf wissenschaftliches Knowhow zu treffen und Themen unter akademischen Gesichtspunkten zu betrachten“, sagt Michael Cordes von der Stiftung Warentest. „Auf der anderen Seite kann es sein, dass neben dem großen Teil an Theorie die Praxis viel zu kurz kommt.“ Er empfiehlt, Bildungsangebote der Universitäten genau mit denen der privaten Anbieter zu vergleichen. Es gilt: Überlegen Sie gut, welches Bildungsziel Sie verfolgen. Umfassende berufliche Aufstiegsfortbildungen sind mit den Kurz-Seminaren und Abschlusszertifikaten der Berliner Sommerunis nicht realisierbar.

Sandra Fritsch

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