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Wellness: Entspannung für Anfänger

Die Wellnessbranche wächst. Nicht nur Masseure, Kosmetiker und Physiotherapeuten haben gute Jobchancen.

Fitness, Entspannung und Erholung, Pflege und Gesundheit: Viele Menschen suchen an einem verlängerten Wochenende oder im Urlaub nach Verwöhnprogrammen. Moorbäder, Aerobic, Ayurveda, asiatische Massage-Therapien: Wellness- und Kurhäuser brauchen qualifizierte Fachkräfte, die sich um das Wohlbefinden der Gäste kümmern. Kaum ein Hotel kann heute ohne einen Wellness-Coach oder einen Medical-Wellness-Techniker noch sein Haus füllen. Die Branche boomt. Fitness-Trainer, Ernährungsberater, aber auch Ärzte finden hier einen Job.

„Wellness ist ein Konzept, das mit Lebensstil und Gesundheit in Zusammenhang steht“, erläutert Lutz Hertel, Vorstandsvorsitzender beim Deutschen Wellness Verband in Düsseldorf. Entgegen der landläufigen Meinung sei Wellness kein Produkt und keine Dienstleistung. Es gehe nicht um Heilung, sondern um Wohlbefinden. In der Regel arbeiten in Kureinrichtungen oder auf Schönheitsfarmen ausgebildete Kosmetikerinnen, Heilpraktiker, Physiotherapeuten oder Friseure, sagt Gabriele Bergmann vom Deutschen Beauty- und Wellnessfarmverband aus Bad Kissingen. „Viele Häuser haben zusätzlich Gästebetreuer für Sport wie Nordic Walking oder Wassergymnastik.“ Gefragt seien Fachkräfte. Vermeintliche Wellness-Experten, die ihr Handwerk in Wochenendkursen gelernt haben wollen, hätten dort keine Chancen auf einen Arbeitsplatz.

Wer dauerhaft in Wellness-Häusern unterkommen will, sollte den klassischen Weg einer Lehre oder eines Studiums einschlagen – am besten in den Bereichen Kosmetik, Touristik, Ernährung oder Fitness, aber auch Wirtschaft oder Medizin. Auch mit einem Studium der Psychologie oder Gesundheitspädagogik liegen angehende Wellness-Fachkräfte nicht falsch. Anschließend sollten sich Interessierte zum Beispiel in indischer Körpertherapie oder Thai-Massage weiterbilden, rät Bergmann. „Die Zusatzausbildungen dauern meist nicht lange, müssen aber oft selbst bezahlt werden.“

„Dem Arbeitgeber nützt es nichts, wenn man von allem etwas weiß“, meint Hertel mit Blick auf die vielfältigen Weiterbildungskurse. Vielmehr setzten Chefs auf praktische Erfahrungen und Spezialwissen in einigen Bereichen. Wer seine Zukunft in der Wellness-Branche sieht, sollte allerdings neben Kenntnissen in Fitness, Entspannung und Ernährung auch Fremdsprachen und Marketingwissen mitbringen. Gefragt seien auch soziale und kommunikative Fähigkeiten – schließlich arbeiteten Yoga-Lehrer, Personal-Trainer und Co. mit Menschen. Neben den klassischen Wohlfühl-Angeboten ist insbesondere Medical-Wellness im Kommen. „Das sind medizinisch geleitete Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens“, erklärt Detlef Jarosch vom bayerischen Landesverband des Deutschen Medical Wellness Verbandes in Bad Wörishofen. Immer mehr Hotels würden sich auf die Kombination von Gesundheit und Erholung konzentrieren. Allerdings arbeiteten in diesem Bereich nicht nur Kosmetiker und Physiotherapeuten, sondern auch Mediziner mit entsprechender Qualifikation.

„Ärzte müssen den Coach-Gedanken in sich tragen und versuchen, mit dem Gast das für ihn richtige Programm zu entwickeln“, sagt Jarosch. Die psychosoziale Gesundheit stehe dabei im Vordergrund. Deshalb sollten sich die Mediziner zum Beispiel mit Naturheilverfahren auskennen oder mit der traditionellen chinesischen Medizin. Ärzte in der Wellnessbranche haben nicht mit kranken Menschen zu tun. Ihre Aufgabe ist es, für den Gast ein Wohlfühlprogramm zu entwickeln, das allerdings medizinischen Kriterien entsprechen muss.. dpa

www.dmwv.de

www.wellnessverband.de

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