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Wirtschaft: Karstadt-Quelle: Einzelhandel im Konjunkturstrudel

Der zweistellige Gewinnzuwachs beim größten europäischen Warenhauskonzern ist keinesfalls als positive Wende im deutschen Einzelhandel zu sehen. Denn dem geht es nach wie vor schlecht.

Der zweistellige Gewinnzuwachs beim größten europäischen Warenhauskonzern ist keinesfalls als positive Wende im deutschen Einzelhandel zu sehen. Denn dem geht es nach wie vor schlecht. Der Umsatz ist im ersten Halbjahr real leicht geschrumpft und es ist nicht damit zu rechnen, dass die Branche bis zum Jahresende aus dem Tief herauskommt, wie der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) am Dienstag erklärte. Im Gegenteil: "Es wird eher noch schlechter", sagte der Chefvolkswirt des HDE, Robert Weitz, dem Tagesspiegel. "Der klassische deutsche Einzelhandel ist vom Abwärtsstrudel der Konjunktur mitgerissen worden." Der klassische Einzelhandel ist der gesamte Einzelhandel ohne Apotheken, Tankstellen, Brennstoff- und Kfz-Handel. Die deutschen Einzelhändler haben real, also inflationsbereinigt, 0,8 Prozent weniger in der ersten Jahreshälfte 2001 als im ersten Halbjahr 2000 umgesetzt. Nominal legte der Umsatz um 0,9 Prozent auf 296,4 Milliarden Mark zu.

Das Verbrauchervertrauen nehme von Monat zu Monat ab, sagte Weitz weiter. Dies überrasche deshalb, weil die Entlastungen bei der Lohn- und Einkommensteuer das verfügbare Einkommen der Bürger über das normale Maß hinaus hätten anwachsen lassen. Doch die Einkommenszuwächse seien im ersten Halbjahr fast durchgängig durch Preissteigerungen aufgezehrt worden. Benzin- und Heizölpreise, Obst- und Fleischpreise sowie die Preise für Milchprodukte hätten tiefe Löcher in die Geldbörsen der Verbraucher gerissen. Vor allem bei langlebigen Konsumgütern hätten Haushalte gespart.

kwi

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