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Wirtschaft: Kassen unterstützen Pillen-VersandApotheker wehren sich mit Klagen

Berlin (pet). Krankenkassen-Vertreter rechnen damit, dass der Versandhandel mit Arzneimitteln in der nächsten Legislaturperiode auch in Deutschland erlaubt wird.

Berlin (pet). Krankenkassen-Vertreter rechnen damit, dass der Versandhandel mit Arzneimitteln in der nächsten Legislaturperiode auch in Deutschland erlaubt wird. „Wir erwarten die Öffnung der Vertriebswege“, sagte ein Sprecher des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen am Montag – „auch eine neue Regierung wird sich von dem Trend nicht abkoppeln können.“ Der Vorstandsvorsitzende der Gmünder Ersatzkasse (GEK), Dieter Hebel, sprach sich für eine zügige Umsetzung eines entsprechenden Gesetzgebungsverfahrens aus.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmid (SPD) hatte in ihren Eckpunkten für eine neue Gesundheitspolitik angekündigt, auch auf nationaler Ebene den Arzneimittel-Versand zu erlauben. In Deutschland ist der Pillenversand verboten, in Nachbarländern wie der Schweiz oder Holland dagegen nicht. Davon profitiert die niederländische Versandapotheke Doc Morris: Deutsche Patienten können bei ihr rezeptpflichtige Medikamente zu deutlich niedrigeren Preisen bestellen als in hiesigen Apotheken.

Die deutschen Apotheker versuchen das zu verhindern. Sie haben Doc Morris vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt. Auch gegen den GEK-Chef hat der Bundesverband vor zwei Wochen Strafanzeige gestellt. Weitere könnten nach Verbandschef Wilhelm Raida folgen. Die GEK hatte – wie einige Betriebskrankenkassen – die bei Doc Morris eingelösten Rezepte erstattet, obwohl die Rechtslage noch unklar ist. Nur in Bayern dürfen die Kassen laut Entscheidung des Landessozialgerichtes ihren Versicherten die Kosten für Versandpillen erstatten.

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