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Wirtschaft: Kataloge: Dichtung und Wahrheit

Reiseprospekte bestechen. Das ist bekannt.

Reiseprospekte bestechen. Das ist bekannt. Und doch lässt sich der Sehnsüchtige immer wieder gerne das Blaue vom Himmel versprechen. Zwar hat die Rechtsprechung in den letzten Jahren die Veranstalter zu mehr Ehrlichkeit gezwungen. Zwischen den Zeilen lesen muss man aber immer noch.

Das böse Erwachen kommt bei der Ankunft: Über die „zentrale Lage“ mit Dauerbeschallung tröstet auch ein noch so idyllischer „Panorama-Blick“ nicht hinweg, wenn der Urlauber erfährt, dass der Strand am schönsten aus weiter Ferne wirkt. Ein „unaufdringlicher Hotel-Service“ ist mitunter so zurückhaltend, dass sich auch die Bedienung gerne Zeit lässt. Und der „naturbelassene Strand“ verrät nicht auf Anhieb, dass der Urlauber die Badeschuhe einpacken sollte. Auf dem Kieselstrand rechnet man besser mit Dosen, Hundekot und anderen Abfällen. Das Label „internationales Flair“ bezeichnet oft nur eine bestimmte Gemeinsamkeit von Menschen aus aller Welt - ihren Promille-Gehalt. Und Vorsicht mit der Anzeige „geeignet für Junggesellen“: Hier kann es um Dienstleistungen der besonderen Art gehen.

Gabriele Francke, Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale Berlin, rät, sich bereits bei der Buchung bestimmte Essentials bestätigen zu lassen. So sollte man beim Badeurlaub an der Lagune nachhaken: „Schließlich ist das Schwimmen im knietiefen Wasser doch recht mühsam“.chg

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