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Wirtschaft: Katjes baut Bonbonwerk in Potsdam

Süßwarenhersteller investiert zwölf Millionen Euro – Produktionsstart in einem Jahr

Potsdam Der Süßwarenhersteller Katjes baut ein neues Bonbonwerk in Potsdam. Das Familienunternehmen will zwölf Millionen Euro in den Standort investieren. Gesellschafter Tobias Bachmüller betonte am Freitag in Potsdam, bislang habe das Unternehmen seine Bonbons in Lohnproduktion im Ausland herstellen lassen. Jetzt übernehme die Firma jedoch auch die Herstellung von Bonbons der Marke „Granini“. Damit lohne sich eine eigene Fertigung. Den Standort Potsdam bezeichnete Bachmüller aufgrund seines mittelstandsfreundlichen Klimas als ideal.

Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) betonte, mit Katjes komme ein wachstumsstarkes Unternehmen nach Potsdam. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) sieht in der Ansiedlung einen „Glücksfall“ für die Landeshauptstadt.

In dem Werk im Stadtteil Babelsberg sollen 105 neue Arbeitsplätze entstehen. Die Grundsteinlegung ist für Februar 2006 vorgesehen. Die Produktion soll dann im September kommenden Jahres sein. Zu diesem Zeitpunkt sollen bereits 60 Mitarbeiter bei einer Auslastung von zunächst eineinhalb Schichten über das örtliche Arbeitsamt eingestellt werden.

Die Katjes Fassin GmbH & Co. KG ist nach eigenen Angaben die Nummer drei im deutschen Zuckerwarenmarkt. Das Stammwerk steht im niederrheinischen Emmerich, nahe der niederländischen Grenze. 2004 erwirtschaftete das Familienunternehmen den Angaben zufolge mit 520 Mitarbeitern einen Umsatz von 180 Millionen Euro. Das Unternehmen startete 1950 mit Lakritzprodukten und führte 1971 ein Fruchtgummi-Sortiment ein. Durch die Übernahme von Marken wie Sallos, Hustelinchen, Ahoj-Brause und Gletscher-Eis entwickelte sich der Betrieb nach den Worten eines Sprechers zum „Zuckerwaren-Allrounder“.

Junghanns hob hervor, mit Katjes schaffe ein erfolgreiches Unternehmen moderne Industriearbeitsplätze in Potsdam. Die Ernährungswirtschaft zähle zu den 16 Wachstumsbranchen, auf die die Brandenburger Wirtschaftsförderung künftig konzentriert werde. Die Ansiedlung sei von der ZAB Zukunftsagentur Brandenburg begleitet worden. Das Vorhaben sei innerhalb von nur vier Monaten unter Dach und Fach gebracht worden.

Nach den Worten von Jakobs sollen vor allem auch ältere Menschen in dem neuen Werk Beschäftigung finden. Zugleich werde mit dem Unternehmen des produzierenden Gewerbes in Potsdam eine Branche wiederbelebt, die nach 1990 völlig weggebrochen sei. ddp

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