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Wirtschaft: Kaufen, kaufen, kaufen

Aufschwung an den Börsen: Anleger setzen weltweit auf Aktien / Dax klettert zeitweise über 8000 Punkte.

Berlin/Frankfurt am Main - Die Börsen sind im Höhenrausch: Nachdem der Dax am Freitag zeitweise die Marke von 8000 Punkten übersprungen hat, erwarten Börsianer weitere Kursgewinne. „Die Rallye im Dax wird sich fortsetzen, weil es weiterhin keine Alternative zu Aktien gibt“, erklärte Ludwig Donnert, Portfoliomanager bei TAO Capital. Die Gefahr einer Spekulationsblase sieht Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank nicht: „Das Gerede von der Aktienblase ist Gebabbel.“ Eine Blase bei Aktien sei nicht auszumachen. Ab dem zweiten Quartal 2013 zeichne sich eine allmähliche weltwirtschaftliche Erholung ab, die die Aktien weiter stütze.

Die Argumente der Experten sind allerdings mit Vorsicht zu genießen: Steigende Kurse und optimistische Prognosen ziehen weitere Anleger an, deren – meist kostenpflichtige – Aktienkäufe die Banken und Broker freuen. Wie häufig bei starken Auf- oder Abschwungphasen verstärkt sich der Trend von selbst: „Derzeit hat es keinen Zweck, gegen den starken Aufwärts-Trend anzukämpfen“, sagte Aktienhändler Jawaid Afsar vom Brokerhaus Secur-Equity. Auch für die Analysten von MM Warburg ist ein Ende des Dax-Höhenfluges vorerst nicht in Sicht. „Historisch gesehen sind deutsche Aktien immer noch preiswert.“

Seit Tagen sind die Anleger rund um den Globus in Kauflaune. Beflügelt wurde die Stimmung der Anleger auch von positiven Daten vom US-Arbeitsmarkt. Im Februar waren in den Vereinigten Staaten deutlich mehr Stellen geschaffen worden als erwartet. Auch andere europäische und viele asiatische Börsen waren am Freitag im Plus. In Tokio erreichte der Nikkei-Index den höchsten Stand seit dem Lehman-Crash im September 2008. „Zunächst kann man sich nur wundern, dass angesichts des Schwelbrands der Eurokrise der Dax über 8000 Punkte steigt. Aber offenbar wird keine Krise so groß, dass sie nicht durch billiges und viel Geld geheilt werden kann“, erklärte Robert Halver. Mit der üppigen Geldpolitik der Notenbanken werde die Konjunktur angeregt und damit gehe es auch dem Dax gut. Zudem gebe es keine vernünftigen Renditen mehr bei Staatsanleihen. „Damit hat der deutsche Aktienmarkt die Kraft der drei Herzen: Billiges Geld, Konjunkturstütze und Alternativlosigkeit. Es hat schon weniger Gründe für steigende Aktien gegeben“, sagte Halver. mot/dpa/rtr

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