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KAUFEN oder NICHT: Die Frischluftlupe

Irgendwie sind mir Spinner sympathisch. Besonders solche, die recht behalten.

Von Fatina Keilani

Irgendwie sind mir Spinner sympathisch. Besonders solche, die recht behalten. James Dyson ist so einer. Der britische Erfinder experimentiert schon lange mit Luftströmen. Dabei fiel ihm auf, dass Staubsauger immer schlechter saugen, je voller der Beutel wird (welchem anderen Mann wäre das aufgefallen?), und so erfand er den beutellosen Staubsauger. Erst wurde er verlacht, dann Milliardär. Ähnlich wie der Bierbrauer Dieter Leipold, der jahrelang ungenießbares Zeugs zusammenbraute und trotzdem nicht verzagte – dann schuf er die Bionade.

Zurück zu James Dyson. Er hat weiter mit Luft gespielt und wieder alle überrascht. Sein neuestes Produkt ist ein Ventilator. Allerdings keiner, wie man ihn kennt. Ohne Rotorblätter. Stattdessen nur ein Ring auf einem Zylinder mit drei Knöpfen. Sieht ein bisschen aus wie eine große Lupe ohne Glas. Mit dem Staubsauger hat der Ventilator vor allem zwei Gemeinsamkeiten: cooles Design und horrender Preis. 299 Euro kostet das Gerät, zu bekommen ist es in Elektrogeschäften.

Dafür funktioniert es aber. Der Luftstrom kommt in den letzten Winkel des Zimmers, bei uns sind das allerdings auch nur fünf, sechs Meter. Selbst das Laufgeräusch ist nicht so krachig wie bei Dyson-Geräten üblich. Der eine Knopf ist für an und aus, der andere fürs Hin- und Herschwenken, und der Drehknopf regelt stufenlos, wie doll gepustet wird. Außerdem lässt sich der Ring schräg stellen. Die Kinder sind fasziniert und stecken dauernd den Kopf hindurch, während ich reflexhaft einschreiten will, bis ich merke, dass nicht viel passieren kann.

Einen kleinen Mahneffekt hat das Ding auch: Der Zylinder saugt die Luft an und mit ihr die Wollmäuse. Ich sollte wohl mal wieder staubsaugen.

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