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KAUFEN oder NICHT: Essen ist fertig!

Es gibt Gerichte, die fordern einen als Koch heraus: Krustenbraten zum Beispiel, ein anständiges Risotto, Soufflé. Nudeln zählen eher nicht dazu.

Es gibt Gerichte, die fordern einen als Koch heraus: Krustenbraten zum Beispiel, ein anständiges Risotto, Soufflé. Nudeln zählen eher nicht dazu. Schließlich braucht man dafür nicht mehr als einen Topf kochendes Salzwasser und ein bisschen Zeitgefühl.

Für alle Hobbyköche, die bereits damit überfordert sind, ist der Timer „Al Dente“ gedacht. Dank dem singenden Plastik-Mafioso, der in den einschlägigen Internetshops für durchschnittlich 15 Euro zu haben ist, gehören matschige Nudeln der Vergangenheit an – so lautet das Werbeversprechen.

Das Prinzip: Die 14 Zentimeter hohe Figur aus „lebensmittelechtem Kunststoff“ wird zusammen mit den Nudeln ins blubbernde Wasser geworfen und beginnt, wenn es Zeit ist, die Pasta aus dem Bad zu holen, „Arien zu schmettern“. Nach sieben Minuten den Triumphmarsch aus „Aida“, nach neun Minuten den Gefangenenchor aus „Nabucco“, nach elf Minuten schließlich „La donna è mobile“ aus Verdis „Rigoletto“.

So weit klappt das im Feldversuch mit Farfalle auch ganz gut, allerdings kann von „schmettern“ keine Rede sein. Vielmehr quäkt der Plastikmann wie eine musikalische Glückwunschkarte, und erst ein Schockbad im kalten Wasser bringt ihn zum Schweigen. Die Nudeln aber sind auf den Punkt gar.

Umweltfreunde wird das nicht trösten. Die Lebenserwartung „Al Dentes“ beträgt knappe zwei Jahre – dann ist die Batterie leer, und die kann man nicht wechseln.

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