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KAUFEN oder NICHT: Kalter Kaffee

Bis zu dreißig Minuten mehr Trinkspaß, verspricht eine Miniheizplatte für Kaffeetassen. Im Test fällt sie allerdings durch.

Für jedes Getränk gibt es nicht nur ein passendes Gefäß, sondern auch eine optimale Trinktemperatur. Bier zum Beispiel schmeckt am besten direkt aus der Flasche und dem Eisfach, Kaffee hingegen gehört in dicke Tassen und sollte ausschließlich knapp unterhalb des Siedepunktes serviert werden. Da ich mit dieser Meinung anscheinend nicht alleine bin, haben findige Köpfe den „USB Tassenwärmer“ erfunden. Diese Miniwarmhalteplatte soll das rapide Abnehmen der Hitze in der Kaffeetasse abbremsen und die Freude am Heißgetränk um bis zu 30 Minuten verlängern. Zu haben ist das Gerät beispielsweise auf www.sowaswillichauch.de, wo man dafür 9,95 Euro bezahlt.

Die Handhabung ist idiotensicher: Auf dem etwa zweizigarettenschachtelgroßen, silbergrauen Plastikgehäuse ist eine Vertiefung für die Tasse, die Bedienungselemente reduzieren sich auf einen An-Aus-Schalter. Der Strom kommt über USB-Kabel aus dem Computer unter, auf, oder neben dem Schreibtisch.

Als wirklich alltagstauglich erweist sich die Erfindung allerdings nicht: Nach einer halben Stunde auf der Platte ist der Kaffee in meiner Tasse höchstens noch lauwarm und schmeckt dementsprechend mäßig. Mit Glas- statt Porzellantasse funktioniert es besser, aber auf Trinktemperatur bleibt der Kaffee auch darin nicht lange. Nach drei Tagen Dauertest geht es mir wie einst Joschka Fischer auf der Münchner Sicherheitskonferenz zum Irak-Krieg: „I’m not convinced.“ Da nehme ich lieber weiter kleine Tassen und geh dafür einmal öfter zum Kaffeevollautomaten in der Kantine.

Das Testurteil: zwei Punkte.

(0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen.)

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