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KAUFEN oder NICHT: Sehnsucht nach dem Straßenköter

Sie wechseln gern ihre Haarfarbe? Ein Haarentfärber im Test.

Ich habe immer von langen und kräftigen Haaren geträumt, möglichst mit leichten Naturlocken. Aber ich habe dünne, nicht wachsen wollende Haare, Farbton Straßenköterblond. Zumindest an Letzterem ließ sich etwas ändern. Da ich Friseurbesuche hasse, nahm ich das selbst in die Hand. Keine Haartönung beziehungsweise -farbe war vor mir sicher: Erst blond, dann lieber rötlich bis braun. Bis ich eines Tages eine viel beworbene und dazu preiswerte braune Tönung ausprobierte.

Doch meine Haare waren viel zu dunkel. All meine Versuche, die Farbe mit einer anderen zu verdecken, blieben erfolglos. Im Internet bestellte ich schließlich einen „Haarentfärber“ ( Hair Colour Remover von Überhair für 11,50 Euro plus Versand). Die Packung versprach, dass das Produkt auf bequeme und effektive Weise ungewünschte Haarfärbungen und -tönungen entfernt und zudem feuchtigkeitsspendende und pflegende japanische Seidenproteine enthält. Die Anwendung war einfach: Inhalt der Flasche eins (Aktivierer) in Flasche zwei (Entferner) gießen, schütteln und auf das trockene Haar auftragen. Die Einwirkzeit beträgt, je nach Dunkelheit der Haarfarbe, 30 bis 60 Minuten.

Ich entschied mich für fünfundvierzig Minuten. Danach hatten meine Haare einen rötlichen Farbton, also wusch ich sie schnell aus. Seltsam war, dass das Wasser ganz klar blieb. Ich hatte erwartet, dass sich die Badewanne mit brauner Brühe füllt. Dann musste ich noch zweimal fixieren (Flasche drei) und nochmals ausspülen. Etwas nervig, aber besser, als beim Friseur zu sitzen.

Nach der Prozedur fühlten sich die Haare sehr stumpf und spröde an. Also gönnte ich ihnen eine Spülung. Nach dem Föhnen traf mich der Schlag: Ich hatte jetzt blonde Haare mit einem Hauch von gelb und orange, die mit meiner Naturfarbe so gar nichts gemein hat.

Der Haarentfärber ist also nur etwas für Mutige und Experimentierfreudige. Vielleicht hätte ich doch mal jemand fragen sollen, der sich damit auskennt.

Das Testurteil: ein Punkt.

(0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen.)

Ina Winkler

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