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Wirtschaft: Kaufzurückhaltung im Inland belastet Metro

Auch die Metro AG spürt die anhaltende Konsumzurückhaltung der Verbraucher im Inland. Auf den heimischen Märkten setzte der größte deutsche Handelskonzern im ersten Quartal dieses Jahres 1,5 Prozent weniger um.

Auch die Metro AG spürt die anhaltende Konsumzurückhaltung der Verbraucher im Inland. Auf den heimischen Märkten setzte der größte deutsche Handelskonzern im ersten Quartal dieses Jahres 1,5 Prozent weniger um. Gleichzeitig verzeichnete das Düsseldorfer Unternehmen beim Betriebsgewinn (Ebit) einen Verlust von 5,9 Millionen Euro. Im ersten Quartal 2001 hatte Metro noch schwarze Zahlen geschrieben.

Vorstandschef Hans-Joachim Körber wies am Dienstag in Düsseldorf darauf hin, dass der Fehlbetrag nicht als Indikator für die Geschäftsentwicklung im Gesamtjahr anzusehen sei. Das erste Quartal trage nur minimal zum Gesamtjahresertrag bei. Außerdem verhelfe das gute Auslandsgeschäft dem Konzern zu weiterem Umsatzwachstum. Trotz schwierigen Inlandsgeschäftes konnte Metro den Gesamtumsatz des Konzerns dadurch um 5,2 Prozent auf 11,82 Milliarden Euro erhöhen. Damit schneidet das Unternehmen sehr viel besser ab als die Konkurrenten im Inland. Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) hatte für die Branche einen Umsatzrückgang zwischen drei und vier Prozent vorausgesagt.

An den Prognosen für das Gesamtjahr 2002 hält der Metro-Vorstand weiterhin fest. Dabei setzt Körber auf ein unverändert gut laufendes Auslandsgeschäft und auf eine Konjunkturerholung von Deutschland zur zweiten Jahreshälfte. Ende März hatte Körber zur Vorlage des Jahresberichtes in Aussicht gestellt, dass Metro den Umsatz um sechs Prozent auf 52 Milliarden Euro erhöhen wolle. Das Ergebnis je Aktie solle um zehn Prozent verbessert werden.

Zugpferd im Konzern sind weiterhin die Großmärkte (Cash & Carry), die für das erste Quartal ein gestiegenes Ebit ausweisen konnten. Die anderen Geschäftsfelder mussten schrumpfende Betriebserträge hinnehmen, Real/Extra (Lebensmitteleinzelhandel und SB-Warenhäuser) und Kaufhof (Warenhäuser) sogar Verluste. Selbst beim zweiten bisherigen Zugpferd des Konzerns - den Elektronikmärkten Media/Saturn - brach das Ebit um 25 Prozent ein. Damit erscheint es nunmehr unsicher, ob die Extra-Märkte und die Baumarktkette Praktiker in diesem Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben, wie Körber es noch Ende März angekündigt hatte. Mittlerweile will sich der Vorstandschef nicht mehr darauf festlegen lassen. Es sei "noch zu früh", Prognosen für die einzelnen Sparten abzugeben, sagte er.

Die Börse reagierte auf die Quartalszahlen enttäuscht. Der Kurs gab leicht nach. In Analystenkreisen wurde der Quartalsausweis unterschiedlich bewertet. Während der Umsatz die Erwartungen übertraf, hatten die Schätzungen beim Betriebsergebnis weit auseinander gelegen. Für Thilo Kleibauer von M.M. Warburg beinhalteten die Metro-Quartalszahlen "Licht und Schatten". Gleichwohl empfiehlt er Metro-Aktien weiter zum Kauf.

kwi

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