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Wirtschaft: Kaum Chancen zu überleben

Aus San Francisco ist Stefan Schambach ins ostdeutsche Jena zurückgekehrt. Von den Expansionsplänen in den USA und Asien ist nichts mehr übrig geblieben.

Aus San Francisco ist Stefan Schambach ins ostdeutsche Jena zurückgekehrt. Von den Expansionsplänen in den USA und Asien ist nichts mehr übrig geblieben. Der Studienabbrecher, der die Software-Firma einst an die US-Technologiebörse Nasdaq brachte und lange als ostdeutscher Vorzeigeunternehmer galt, muss jetzt in Thüringen das retten, was noch zu retten ist. Ob er es schafft, sein Unternehmen aus der Existenzkrise zu führen, ist jedoch mehr als zweifelhaft. Zwar versucht Schambach alles, um das Unternehmen neu auszurichten: Zunächst brachte Intershop Ende vergangenen Jahres eine neue Software-Generation heraus, die die Trendwende bringen sollte. Doch wenn überhaupt, werden die neuen Produkte frühestens in der zweiten Jahreshälfte größere Umsätze erwirtschaften.

Die Umstrukturierung und Verschlankung des Unternehmens, die neue Vertriebsstrategie und das neue Führungsteam sind alles Schritte in die richtige Richtung. Ob sie jedoch die Kosten so weit reduzieren können, um die Krise zu überstehen, ist unwahrscheinlich. Denn Intershop hat einfach zu wenig Geld in der Kasse. Was das Unternehmen unbedingt braucht, sind neben den Sparmaßnahmen höhere Umsätze. Doch potenzielle Kunden halten sich wegen der trägen Konjunktur mit größeren Internet-Investitionen zurück. Das Münchner Ifo-Institut beschreibt die Stimmung in der Branche als düster, das Geschäftsklima sei auf dem niedrigsten Stand seit sieben Jahren. Wann sich die Stimmung bessert, ist nicht abzusehen. Aber davon hängt das Überleben von Intershop ab.

Flora Wisdorff

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