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Wirtschaft: Kaum Inflation in Deutschland

FRANKFURT (MAIN) (ro).Die Preise in Deutschland steigen kaum noch, zum großen Teil sind sie weiter auf Talfahrt.

FRANKFURT (MAIN) (ro).Die Preise in Deutschland steigen kaum noch, zum großen Teil sind sie weiter auf Talfahrt.Von Dezember auf Januar sind die Lebenshaltungskosten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um 0,2 Prozent gesunken.Im Vergleich zum Januar 1998 sind die Preise im ersten Monat des laufenden Jahres nur noch um 0,2 Prozent gestiegen.Das war die niedrigste Rate seit Beginn der 90er Jahre.Hauptgründe waren niedrigere Heizöl- und Benzinpreise sowie stark gesunkene Preise für das Telefonieren.Teurer wurden hingegen Tabakwaren und die Nettokaltmieten.

Auch die ersten Februar-Zahlen zur Preisentwicklung in einzelnen Bundesländern deuten auf anhaltend niedrige Teurungsraten hin.So stiegen die Lebenshaltungskosten in Bayern sowohl gegenüber Januar 1999 als auch im Jahresvergleich um 0,2 Prozent.Die Verbraucherpreise in Baden-Württemberg sind im Februar zum Januar um 0,1 Prozent gestiegen und zum Vorjahr um 0,2 Prozent.Für Hessen betrugen die Steigerungsraten 0,2 beziehungsweise 0,4 Prozent.

Wann möglicherweise ein negativer Preistrend auch im Jahresvergleich erreicht wird, wollte Johann Hahlen, der Präsident des Statistischen Bundesamtes, am Donnerstag in Frankfurt (Main) nicht sagen.Er wertet die jüngsten Zahlen aber nicht als Hinweis auf eine drohende Deflation."Sie zeigen Preisstabilität", sagte er.Hahlen wollte auch nicht bestätigen, daß die Inflationsrate angesichts bestehender Unschärfen bei der Messung schon einen negativen Wert erreicht habe.Die Bundesbank hatte im vergangenen Jahr in einer Untersuchung angegeben, durch Meßfehler werde die Preissteigerungsrate um rund 0,75 Prozentpunkte überzeichnet.Allerdings könne man dies nur auf einzelne Warengruppen beziehen und dürfe es nicht verallgemeinern.

Mittlerweile hat sich die Preisentwicklung in West- und Ostdeutschland angeglichen, im Januar lag die Rate bei jeweils 0,2 Prozent.Deswegen werden die Statistiker künftig nur noch einen Wert für Gesamtdeutschland angeben.

Zur Ermittlung der Inflationsrate werden jeden Monat in 190 deutschen Kommunen die Preise ermittelt, insgesamt 350 000 Preisreihen werden für die Ermittlung der Inflationsrate herangezogen.Den Berechnungen der Statistiker liegt erstmals ein neuer Warenkorb zugrunde.Als neue Güter wurden unter anderem das Mobiltelefonieren und Mikrofaserjacken aufgenommen, während Dauerbrand-öfen und Kohlepapier aus dem Warenkorb flogen.

Auch die Gewichtung der einzelnen Güter wurde neu zusammengestellt: Im Gesundheitswesen werden zum Beispiel künftig auch die erweiterten Zuzahlungen berücksichtigt, während sich der Anteil von Nahrungsmitteln verkleinerte.Zuletzt war der Warenkorb 1995 umgestellt worden.

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