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Wirtschaft: Kaum noch Hoffnung für Fairchild Dornier Fast zwei Drittel der Mitarbeiter verlieren am Montag ihren Job

Düsseldorf (ebe/mwb/HB). Der Untergang des letzten deutschen Flugzeugbauers Fairchild Dornier zum 1.

Düsseldorf (ebe/mwb/HB). Der Untergang des letzten deutschen Flugzeugbauers Fairchild Dornier zum 1. Juli scheint nicht mehr abwendbar. „Die Hoffnungen auf einen weißen Ritter werden immer geringer“, sagte Betriebsratschef Günter Pfeiffer dem Handelsblatt. Nach Unternehmensangaben verhandelt Insolvenzverwalter Eberhard Braun noch mit einer Schweizer Investorengruppe sowie mit der italienischen Alenia, die an einer Übernahme des 728/928-Jet-Programms Interesse zeigt. Fairchild Dornier hat bereits mehr als eine Milliarden Euro in das neue Projekt gesteckt und scheiterte letztlich mit dieser Expansionsstrategie, als geplante Umsätze ausfielen. Anfang April hat der Flugzeugbauer Insolvenzantrag gestellt.

Wie es ab Montag in der Insolvenz weitergehen soll, steht inzwischen fest: Von insgesamt 3600 Mitarbeitern in Oberpfaffenhofen können nur 1400 Mitarbeiter weiterbeschäftigt werden, die unter anderem aus dem Massekredit von 94 Millionen Euro bezahlt werden sollen. Diese Zahl bestätigte Betriebsratschef Pfeiffer dem Handelsblatt. Die verbliebenen Mitarbeiter sollen den laufenden Betrieb in der Flugzeugfertigung, Zulieferung und Wartung aufrecht erhalten.

Seit einer Woche prüft eine Expertengruppe von Alenia bei Fairchild Dornier den neu entwickelten 728Jet. Der italienische Luftfahrtkonzern gilt zwar als ernsthaft interessierter und finanzkräftiger Verhandlungspartner, doch eine Entscheidung über den Einstieg wird Alenia kaum mehr bis zum Wochenende fällen: „Es deutet nichts darauf hin, dass es zu abschließenden Verhandlungen kommt“, sagte ein Sprecher von Fairchild Dornier.

Auch der Bundesregierung und dem Freistaat Bayern ist es bisher nicht gelungen, das Überleben von Fairchild Dornier zu sichern. Das Fachmagazin „Flight International“ berichtet in seiner aktuellen Ausgabe von Verhandlungen, in denen die öffentliche Hand dem potenziellen Interessenten Bombardier rund eine Milliarden Euro an Finanzhilfen geboten haben soll. Der kanadische Konzern forderte dem Bericht zufolge 1,8 Milliarden Euro und brach die Verhandlungen letztlich ab. Das bayerische Finanzministerium wollte die Zahlen nicht kommentieren und verwies auf „laufende Verhandlungen". Ein Sprecher von Fairchild Dornier sagte, Bund und Land seien bei den Verhandlungen „sehr unterstützend“ tätig.

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