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Wirtschaft: Kein neuer Kandidat für IG-Metall-Spitze Porsche-Betriebsrat zieht zurück

Berlin (alf). PorscheKonzernbetriebsratchef Uwe Hück, kandidiert nun doch nicht für den Vorsitz der IG Metall.

Berlin (alf). PorscheKonzernbetriebsratchef Uwe Hück, kandidiert nun doch nicht für den Vorsitz der IG Metall. Der designierte zweite Vorsitzende, der baden-württembergische Bezirksleiter Berthold Huber, sei ihm Garant dafür, dass die betriebliche Basis künftig mehr in die Entscheidungsprozesse der IG Metall einbezogen werde, sagte Hück im Anschluss an ein Gespräch mit Huber am Dienstag in Stuttgart. Hück hatte am vergangenen Wochenende eine Kandidatur angekündigt, um den umstrittenen designierten ersten Vorsitzenden, Jürgen Peters, zu verhindern. Noch am Montagabend hatte der Porsche-Betriebsrat in der ARD seine Kandidatur damit begründet, dass Peters nicht der geeignete Mann sei. Unter anderem auch deshalb nicht, weil Peters die Gewerkschaft nicht von ihrem Blockiererimage befreien könne.

Bei Huber war die Ankündigung Hücks auf Ablehnung gestoßen. Huber hatte sich nach langem Zögern für die Tandemlösung mit Peters als ersten und ihm selbst als zweitem Vorsitzenden entschieden, um so die Führungskrise der IG Metall zu beenden. Dabei hatte es eine Verabredung mit Peters gegeben, dass der gesamte geschäftsführende Vorstand wie geplant gewählt wird. Hück wiederum hatte seine Kampfkandidatur damit begründet, dass sich Peters nicht an die Absprache halte, da aus dem so genannten Peters-Lager Berichte über weitere Kandidaturen auftauchten. Insbesondere der Schweinfurter IG-Metall-Chef Klaus Ernst, der als ein Protagonist des linken Flügels gilt, hatte gegenüber dem Tagesspiegel angedeutet, dass er für einen Platz in dem insgesamt siebenköpfigen geschäftsführenden Vorstand seinen Hut in den Ring werfen wolle.

Wenn auf dem Gewerkschaftstag am kommenden Sonntag der Vorstand so gewählt werden würde wie bislang geplant, dann käme das Huber-Lager auf fünf Vertreter, und die Peters-Fraktion auf zwei. Deshalb wird allgemein davon ausgegangen, dass die vermeintlichen Traditionalisten wohl versuchen werden, zumindest einen weiteren Vertreter im Vorstand unterzubringen. Für diesen Fall ist allerdings auch eine weitere Kandidatur eines Anhängers von Huber möglich.

Der Gewerkschaftstag mit rund 600 Delegierten beginnt am Freitagnachmittag in Frankfurt (Main) mit einer Aussprache über die Niederlage im Arbeitskampf um die 35-Stunden-Woche und den Geschäftsberichten der einzelnen Vorstandsmitglieder. Am Sonntag wird dann der geschäftsführende Vorstand sowie der Gesamtvorstand mit gut 30 ehrenamtlichen Vertretern gewählt.

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