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Wirtschaft: Kein Shuttle-Zug aus Pankow?

Bahn stellt Auftrag in Frage BERLIN (chi).Für den Standort Pankow mehren sich die schlechten Nachrichten.

Bahn stellt Auftrag in Frage

BERLIN (chi).Für den Standort Pankow mehren sich die schlechten Nachrichten.Nachdem der ABB-Konzern vor kurzem ankündigte, seine Kraftwerksproduktion bis Ende des Jahres zu schließen - womit samt Zulieferbetrieben weit über 400 Arbeitsplätze auf der Kippe stehen -, droht nun auch dem benachbarten und gerade neu gebauten Schienenfahrzeugwerk des Schwesterbetriebs Adtranz eine Schieflage.Denn bei der Vorstellung der neuen Angebote der Deutschen Bahn (DB) für den Regionalverkehr in Brandenburg am Freitag deutete der DB-Konzernbeauftragte für die Region, Hans Leister, an, daß aus der geplanten Bestellung für zehn Dieseltriebzüge vom Typ RS 1, kurz "Regio-Shuttle" genannt, voraussichtlich nichts wird.Für die beiden Adtranz-Werke in Pankow und in Hennigsdorf hätte das Folgen: Denn der 27 Mill.DM schwere Auftrag der Bahn wäre vor allem in diesen beiden Werken abgewickelt worden. Leister begründete die Entscheidung der Bahn damit, daß der Regio-Shuttle mit nur 80 Sitzplätzen für den Bedarf in Brandenburg vielleicht zu klein sei.In Spitzenzeiten könnte es in den Zügen zu eng werden.Statt dessen überlege die Bahn, den Auftrag für ein anderes Fahrzeug von Adtranz, den Gelenktriebwagen vom Typ GTW 2/6, von derzeit 20 auf 30 Stück aufzustocken - ein Gesamtvolumen von 90 Mill.DM.Der Nachteil: Der GTW ist eine Gemeinschaftsproduktion von Adtranz und der Deutschen Waggonbau AG (DWA), die Fertigung erfolgt in Bautzen, Nürnberg und in Österreich. Bei Adtranz reagierte man vorsichtig: Über eine endgültige Entscheidung sei man noch nicht informiert, sagte Adtranz-Sprecher Hans-Christian Maaß auf Anfrage.Doch räumte er ein, daß das Ausbleiben des Auftrages vor allem für Pankow "bitter" wäre.Hennigsdorf könnte auch beim GTW mitmischen, für Pankow aber wird es eng: Denn das Werk mit derzeit knapp 300 Beschäftigten ist nicht voll ausgelastet.Neben dem Regio-Shuttle, für den laut Maaß vor allem aus Süddeutschland rund 100 Bestellungen vorliegen und einige Dutzend bereits ausgeliefert wurden, werden in Pankow die neuen U-Bahn-Züge für Berlin endmontiert.Auch das ist nicht problemlos: Denn die BVG hat nicht nur ihre ursprünglichen Order-Pläne deutlich gekürzt - auch beim Preis setzte sie den Betrieb schon mächtig unter Druck.

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