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Wirtschaft: Keine Rettung für einen Retter (Kommentar)

Schröder saniert Holzmann. Am Ende vielleicht.

Schröder saniert Holzmann. Am Ende vielleicht. Für Vorstandschef Heinrich Binder hat die Berliner Staatsaktion nicht gereicht. Der Mann, der sich vor gut zwei Wochen noch strahlend mit dem Bundeskanzler feiern ließ, hat nun nichts mehr zu lachen. Wer an der Spitze eines Konzerns steht und ein 2,4 Milliarden-Risiko nicht sieht, muss das einkalkulieren. Auch wenn Binder mit Sicherheit nicht für die Projekte verantwortlich ist, die Holzmann die Suppe eingebrockten. Aber Binder hat nicht richtig aufgeräumt, er hat auf schlampige Prüfer gesetzt. Und er ist vermutlich Opfer von kriminellen Machenschaften des alten Vorstands. Aber so ist das Managerleben. So muss es sein. Zumal aus Sicht der 17 000 einfachen Holzmänner, die im Vertrauen auf die Manager an der Spitze harte Arbeit leisten. Und trotzdem ist Binder ein Bauernopfer. Denn er muss nun auch für die Versäumnisse der Aufsichtsräte und vor allem der Deutschen Bank büßen. Mit Binder müsste eigentlich auch Aufsichtsratschef Boehm-Bezing gehen. Von einem Mann, der im Vorstand des Großaktionärs sitzt, der bei der Deutschen Bank das Firmengeschäft verantwortet und auch Holzmann Milliardenkredite gewährt, muss man verlangen, dass er Fehlentwicklungen entdeckt und abstellt. Dass hat Boehm-Bezing nicht geschafft. Ohne die Deutsche Bank wäre die Rettung von Holzmann zwar nicht möglich gewesen. Ohne ihre Versäumnisse aber wäre der Konzern auch nicht im Dreck gelandet.

ro

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