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KETTENSÄGEN IM TEST Teurer ist besser: Messerscharf

Nur fünf von zwölf Geräten schneiden gut ab. Zwei Benziner fallen durch

Wenn es darum geht, Bäume klein zu kriegen, kommt bei wagemutigen Heimwerkern gerne die Kettensäge zum Einsatz. Das gilt besonders in Zeiten, in denen Kamine aufgrund hoher Energiepreise wieder in Mode kommen. Doch die Stiftung Warentest warnt: Kein anderes Werkzeug zu Hause ist derart gefährlich – und die Qualitätsunterschiede sind beachtlich.

Zwölf Geräte hat das Prüfinstitut getestet, darunter vier mit Benzin betriebene und acht mit Elektromotor. Das Ergebnis zeigt, dass Qualität – anders als bei vielen anderen Tests – kostet. So schnitt das mit Abstand teuerste Gerät, die Benzinsäge Dolmar PS-420 C für 440 Euro, am besten ab. Daneben vergaben die Tester nur vier weitere Male ein „Gut“.

Gefährlich werden die Sägen zum Beispiel dann, wenn eine Kette abspringt oder reißt und durch die Luft peitscht. Mindestens ebenso brisant ist ein plötzlicher Rückschlag der Säge. Er droht, wenn der obere Bereich der Schienenspitze unerwartet auf einen Widerstand stößt. Dadurch werden die starken Kräfte der rasenden Kette – sie rotiert im Schnitt mit mehr als 20 Metern pro Sekunde – umgelenkt, und die Säge wird schlagartig nach hinten und nach oben Richtung Kopf katapultiert. Die Tester prüften, ob dann die Kettenbremse ausgelöst würde und wie schnell sie die Kette stoppt. Bei einzelnen Sägen erwiesen sich die Sicherheitsmechanismen als verbesserungsbedürftig. Das führte zu Abwertungen im Gesamtergebnis.

Einer der wichtigsten Prüfpunkte war die Schnittleistung. Dazu sägten die Tester schmale Scheiben von liegenden Baumstämmen ab und berechneten anschließend die jeweils pro Sekunde erzielte Schnittfläche. Bei Fichtenholz lag das Spitzenergebnis bei 65 Quadratzentimetern, in harter Buche bei 38 Quadratzentimetern. Das erreichte nur der Testsieger von Dolmar.

Eine etwas günstigere Alternative zum Sieger ist die ebenfalls „gute“ Benzinsäge Stihl MS 181 für 302 Euro. Wer die Kettensäge für Arbeiten in Reichweite einer Steckdose einsetzen möchte, dem raten die Tester zu einem Elektrogerät. Eine „gute“ Wahl sind hierbei die Stihl MSE 180 C (295 Euro) und die Dolmar ES-163 A (244 Euro).

Negativ fielen die zwei Benzinsägen von Plus und McCulloch auf. Ihre Abgaswerte waren schlechter als erlaubt. Das Urteil: „Mangelhaft.“ Yasmin El-Sharif

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