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KfW: Die Förderbank geht auf die Straße

Mit einer sechswöchigen Bustour durch ganz Deutschland wirbt die Staatsbank für ihre Krisenkredite

Berlin - Ein bisschen verloren stehen sie da, die Banker in ihren feinen Anzügen und weißen Hemden, im kalten Wind der Charlottenstraße. Aber wer dem Bürger nah sein will, der muss eben auf die Straße gehen. In kleinen Grüppchen warten sie also vor dem mächtigen Gebäude der Staatsbank KfW, hinter dessen dicken Steinmauern sie normalerweise diskret ihrer Arbeit nachgehen.

Heute ist alles anders. Vor der Banktür parken gar nicht diskret zwei riesige blaue Busse mit dem Schriftzug „Konjunktur auf Tour“, davor erklären KfW-Chef Ulrich Schröder und Wirtschaftsstaatssekretär Hartmut Schauerte (CDU), warum diese Busse in den nächsten sechs Wochen in ganz Deutschland für die KfW-Krisenkredite werben sollen. „Wir wollen versuchen, neuen Schwung in die Kreditvergabe zu bringen“, sagt Schauerte. Auch wenn die Straßen-Bus-Aktion „etwas ungewöhnlich sei für ein Kreditinstitut“, wie der Mittelstandsexperte zugibt. Doch wenn die Unternehmer nicht zur Bank kommen, muss die Bank eben zu ihnen kommen. Insgesamt 40 Milliarden Euro Krisenkredite kann die KfW seit Anfang März an den Mittelstand verteilen, hinzu kommen 75 Milliarden für Bürgschaften. Bislang seien nur Anträge im Volumen von 4,8 Milliarden Euro eingegangen, sagt Schröder. Dass es am Anfang etwas lange dauerte mit der Abarbeitung, gibt er zu, inzwischen gehe das aber wesentlich zügiger, verspricht der KfW-Chef.

In den Bussen, die innen an luxuriöse Campingmobile erinnern – ausgestattet mit Apple-Laptops, Bosch-Kaffeekocher und weißen Designplastikstühlen – sitzen allerdings keine Banker, sondern Mitarbeiter der Frankfurter Event-Agentur Voss + Fischer. Rund 850 000 Euro kostet die Bustour. Wenn die KfW ihr Geld loswerden will, ist das ein Anfang. pet

Maren Peters

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